Tiergestützte Therapie?
Tiergestützte Therapie – was ist das?
Tiere helfen jedoch auch im direkten therapeutischen Sinne. Therapiehunde in Altenheimen, Kliniken und anderen Institutionen werden in Deutschland schon einige Zeit eingesetzt. Erste tiergestützte Therapien sind schon aus dem späten 18. Jahrhundert dokumentiert. In der Nervenklinik "York Retreat" wurde ein Konzept entwickelt, bei dem die "geistesgestörten" Patienten wie Gäste mit Freundlichkeit und Toleranz behandelt wurden. Und dazu gehörte auch der Umgang und die Übernahme von Pflege und Verantwortung von verschiendenen Kleintieren.
Jede Therapieform, die Tiere in irgendeiner Weise in den therapeutischen Prozess einbezieht, wird als tiergestützt bezeichnet. Das gilt für körperliche wie für seelische Behandlungen. Dabei besuchen zum Beispiel so genannte Therapiehunde kranke und alte Menschen, um eben die oben beschriebenen Wirkungen zu erzielen. Die befragten Patienten bestätigen, dass Tiere emotionale Nähe, Wärme und unbedingte Anerkennung geben.
Boris M. Levinson hat als einer der ersten den Einsatz von Katzen und Hunden in der Kinderpsychotherapie untersucht. Danach sprechen unter anderem folgende Argumente für eine tiergestützte Kinderpsychotherapie: Tiere erleichtern den Beginn der Behandlung, dienen als Katalysatoren, sie antworten (im Gegensatz zu Puppen, Stofftieren), in dem sie ihre Gefühle und Bedürfnisse zeigen.
Ein wesentlicher Vorteil der tiergestützten Therapien ist es, dass sie ihre Effekte erzielt unabhängig von den kognitiven und intelligenten Möglichkeiten des Patienten und auch unabhängig von religiösen oder kulturellen Hintergründen.