Jaguarundi (Herpailurus yagouaroundi)
Wieselkatze aus Mittelamerika
von Marcus Skupin | Welt der Katzen
Der Jaguarundi (Herpailurus yagouaroundi, oft auch Felis yagouaroundi oder Felis eyra), entspricht von der Größe her etwa einer großen Hauskatze. Er ist auch unter dem Namen Wieselkatze bekannt, was sicher darauf zurückzuführen ist, das seine äußere Erscheinung weniger an eine Katze, sondern mehr an ein Wiesel erinnert.
Im Gegensatz zu anderen südamerikanischen Katzenarten, die nur 36 Chromosomen aufweisen, besitzen Jaguarundis 38 Chromosomen.
Beschreibung
Jaguarundis haben eine bräunlich bis gräuliche "einfarbige" Fellfärbung, mit deutlichem Agouti, die in unterschiedlichen Schattierungen, als graue und rötliche Variante (vormals als Eyra bezeichnet), vorkommt. Auch schwarze (melanistische) Exemplare sind bekannt; diese finden sich häufig in Regenwaldregionen.
Die Tiere weisen eine Kopf-Rumpf-Länge von rund 50 cm bis 83 cm auf. Hinzu kommt der Schwanz, der zwischen 27 cm und 59 cm lang sein kann. Das Gewicht von Jaguarundis beträgt von 3 kg bis 9 kg.
Lebensweise
Jaguarundis leben als Einzelgänger in verschiedenen Lebensräumen von sumpfigen Gegenden über trockene Dornbusch- bis hin zu Regenwäldern. Sie kommen bis in eine Höhe von rund 3.200 Metern vor. Sie bevorzugen häufig die Nähe fließender Gewässer.
Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom südlichen Texas (dort sollen sie zwischenzeitlich ausgestorben sein) über Mittelamerika bis ins nördliche Argentinien.
Die Ureinwohner Südamerikas sollen Jaguarundis gezähmt und zur Jagd auf Nagetiere genutzt haben.
Jaguarundis verfügen über ein Repertoire verschiedener Lautfolgen. Neben den kätzisch üblichen Lauten wie Knurren, Schreien und Schnurren verwenden sie auch das typische Zirpen vieler wilder Katzenarten. Insgesamt sind dreizehn unterscheidbare Lautfolgen beschrieben.
Ernährung
Die Ernährung des Jaguarundi, der grundsätzlich ein Bodenjäger ist, besteht aus Kleinsäugern, Reptilien und Vögeln. Die Auswertung von Kotproben in Belize ergab einen großen Anteil von Mäusen und Ratten bei den Beutetieren. Auch Überfälle auf Haustiere (Hühner) sind recht häufig. Die Tiere schwimmen gut.
Jaguarundis sind überwiegend tagaktiv. Mehr als zwei Drittel ihrer Aktivitäten findet zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang statt.
Fortpflanzung
Der Zyklus des Jaguarundi dauert etwa 53 Tage. Die Paarungsbereitschaft hält nur wenige Tage an.
Nach einer Gestationsperiode von 72-75 Tagen kommen zwei bis drei Junge zur Welt, die anfänglich noch ein getupftes Fell zeigen. Jaguarundis werden - in Gefangenschaft - bis zu 15 Jahren alt.
Jaguarundi
© 2006, Marcus Skupin