Katzen-Mythen
Die Katze in Mythologie und Mythen
Die Katze kommt weltweit in zahlreichen Mythen vor. Jeder weiss natürlich, dass es sich um Erzählungen oder Legenden handelt. Doch auch heute - in unserer aufgeklärten Gesellschaft - halten sich noch immer Irrglaube und Vorurteile, die bei näherer Betrachtung keine Grundlage haben.
Doch was ist überhaupt ein Mythos?
Es gibt unterschiedliche Definitionen dazu, um was es sich bei einem Mythos eigentlich handelt. Ursprünglich waren Mythen Geschichten, die man anlässlich geselliger Zusammenkünfte, z.B. (ganz früher) am Lagerfeuer erzählte und die bestimmte Vorkommnisse erklären sollten. Mythen erhoben oft einen Anspruch auf "die einzige Wahrheit". Ein Mythos enthielt oft auch Aussagen zu dem Sinn eines Vorkommnisses und war häufig mit dem Verhältnis zwischen Göttern, Geistern und Menschen verbunden. Derartige Mythen wurden meist von Ältesten oder Priestern erzählt.
Allgemein ist ein Mythos eine Erklärung mit Wahrheitsanspruch, die - wie wir heute oft wissen - vielfach auf einer fehlenden oder auch falschen Vorstellung beruht.
Freyja
Freyja, Göttin der nordischen Mythologie, eine der Wanen (Anm.: d.h. aus dem zweiten Göttergeschlecht, das andere sind die Asen), wird häufig mit einer oder mehreren Wald-Katzen abgebildet. Katzen waren es auch, die ihren Streitwagen durch die Wolken zogen. Die Katzen der Freyja sollen auf die Namen Bygul und Trjegul (Honig und Bernstein) hören (2). In anderen Quellen wird von Kællin und Brundr gesprochen (1).
Auch in der indischen Mythologie gibt es übrigens eine Göttin, die mit der Katze in Verbindung gebracht wird. Dort ist es Shashthi, die auf einer schwarzen Katze reitet.
(1) Vikernes, Varg: "Guide To The Norse Gods And Their Names", http://www.burzum.org/eng/library/guide_to_the_norse_gods_and_their_names.shtml; Abruf am 07.12.2014
(2) Conway, D.J.; Maiden, Mother, Crone: The Myth and Reality of the Triple Goddess, Seite 68; Llewellyn Publications, St. Paul, USA, 1994
Sternbild Löwe
Das Sternbild des Löwen wurde von Zeus am Himmel geschaffen, als Andenken an den Kampf des Herakles mit einem Löwen, den dieser in der Höhle von Nemeia im "Schraubstock seiner Fäuste" erwürgte. - Es mahnt das unaufhörliche Ringen an, das dem Menschen auf der Erde bestimmt ist.
Kampf in Rom
Bei den altrömischen Löwenkämpfen sollte einst der Sklave Androclus in die Arena geschickt, den Tod im Kampf mit einem Löwen finden.
Der Löwe jedoch trottete freundlich auf ihn zu und schmiegte sich an seine Beine. - Es war der Löwe, mit dem er einst eine Höhle "geteilt" hatte und dem er einmal einen Holzsplitter aus dem Fuß gezogen hatte. - Androclus wurde begnadigt, den Löwen erhielt er als Geschenk.
Vampire und Dämonen
Kennen Sie den ALP? Er ist ein männlicher Dämon, der in Gestalt einer Katze, aber auch anderer Tiere, erscheint um Blut und Muttermilch zu saugen. Besonders Frauen werden häufig von ihm heimgesucht, stillende Mütter sind besonders gefährdet. Häufigstes Ziel seiner Angriffe sind Schlafende. Ursprünglich handelt es sich bei den Incubi allerdings um Dämonen, die sich sexuell an schlafenden Frauen vergehen.
Im Wörterbuch der Mythologie aus dem Jahre 1874 beschreibt Vollmer den ALP wie folgt:
"Alp (Incubus), Nachtmähre, Nachtgespenst, Nachtgeist, der die Menschen durch Drücken im Schlafe quält; ein Unhold, welcher in Gestalt einer Katze, eines Bären, oder eines andern, meist sehr hässlichen, Thieres sich auf schlafende Menschen legt, sie am Athemholen hindert und auf solche Weise furchtbar ängstigt. Der gemeine Mann nennt ihn Schrottlein (die Wenden und Slaven Kodolta), Drud (der Drud im Masculinum, zum Unterschiede von: die Drude, welches eine Hexe bedeutet), Wichtel, Maser etc. Das Wort Alp ist einerlei mit dem nordischen Alf und dem aus England zu uns gekommenen Elf, und somit ist der im Schlafe quälende Alp nur ein letzter Ueberrest des bei allen altgermanischen und keltischen Völkern verbreitet gewesenen Glaubens an die große Familie der Elfen und Zwerge."
In Malaysien soll es einen Dämon geben, den BAJANG, - eine Art Vampir - der sich aus Totgeborenen entwickelt und von Zauberern beschworen werden kann, um in der Gestalt einer Katze deren Feinde auszusaugen und sie mit tödlichen Krankheiten zu infizieren.
Auch in vielen indischen Regionen sowie beim bengalischen Drawiden-Stamm ist ein blutsaugendes Hexenwesen, CHORDEVA, bekannt. In Gestalt einer schwarzen Katze sucht es Schwache heim, leckt ihnen die Lippen und saugt ihnen dabei das Leben aus.
Der japanische Vampir, NABESHIMA, erscheint ebenfalls in Katzengestalt. er würgt seine Opfer um den Ohnmächtigen schließlich das Blut auszusaugen.
RAKSHASA, ist ein in Indien bekannter Vampir, der - zur Häfte Tiger zur Hälfte Frau - auf den Bäumen in der Nähe von Hinrichtungsplätzen lauert, seine Opfer aussaugt und ihre Körper verzehrt. Rakshasas sind die Verkörperung des Bösen. Sie gelten insbesondere als Krankheits- und Todesboten und müssen sich vor Tagesanbruch in ein sicheres Versteck zurückziehen.
Auch in alten Schriften der Magie, den sogenannten Grimoires, finden sich Beschreibungen von Dämonen, die teils in der Gestalt von Feliden (Katze, Löwe, Leopard etc.) erscheinen.
Katzen können ins Jenseits blicken
Viele Katzenbesitzer haben schon beobachtet, dass ihre Katze ohne einen erkennbaren Grund einen bestimmten Punkt an der Wand oder der Zimmerdecke anstarren.
Einige Katzen Maunzen in diesem Moment, ihr Fell sträubt sich und schließlich machen sie auf dem Absatz kehrt und verkrümeln sich in eine schützende Ecke.
Wie genau der Mensch auch nachsieht ... Im Regelfall gibt es an der Stelle des kätzischen Interesses nichts zu Sehen. Keine Fliege oder Spinne, keine Spinnwebe ..., einfach nichts.
Da ist nichts. - Zumindest nichts, was Mensch zu sehen in der Lage wäre.
Was also sehen unsere Katzen in diesen Momenten? Haben sie etwa die Fähigkeit, Geister zu sehen? Können Sie durch Fokussierung ihres Blickes auf eine spezielle Stelle das Jenseits wahrnehmen und bekommen je nach dem, was sie dort erkennen, Angst, die dazu führt, dass sie flüchten?
Eine logische Erklärung für diese Verhaltensweise der Hauskatze fällt schwer und so hat sie vielleicht tatsächlich paranormale Fähigkeiten ... (?!)
Geflügelte Katzen
In dem im Jahre 1772 erschienen Werk, Versuch einer Katzengeschichte von Gottfried Meyer kann man nachlesen, dass zu damaliger Zeit im Königreich Magor, in der Provinz Casmir geflügelte Katzen gelebt haben sollen.
Katzen haben mehrere Leben
Das Katzen sieben oder gar neun Leben haben sollen, ist ein aus dem Mittelalter stammender Mythos. Damals wurden Katzen - aufgrund angeblich übernatürlicher Fähigkeiten und ihrer Verbindung zu Hexen - häufig von Türmen geworfen und überlebten diese Stürze.
Mehr dazu unter: 7 Leben
Tatsächlich hat jede Katze natürlich nur ein Leben, oder?
Katzen können im Dunkeln sehen
Die Katze besitzt im Auge das sogenannte Tapetum lucidum, eine Art Restlichtverstärker, der es ihr ermöglicht, selbst die letzten Reste von Licht noch auszunutzen und damit auch bei relativer Dunkelheit noch gut zu sehen.
Dies wird dadurch ermöglicht, dass auf das Auge auftreffende Lichtstrahlen am Augenhintergrund reflektiert werden und damit nochmals "gelesen" werden können. Daher eicht der Katze 1/6tel der Lichtmenge, die ein Mensch benötigen würde um zu Sehen.
Bei völliger Dunkelheit sieht allerdings auch die Katze nichts mehr.
Mehr Infos zu den Sehfähigkeiten der Katze unter Anatomie.
Katzen mögen kein Wasser
Die meisten Katzen halten tatsächlich verhältnismäßig wenig von Wasser. Wasser ist für sie allenfalls ein Getränk oder ein "Spielzeug".
Die Katze stammt von der nubischen Falbkatze ab, einem Tier, dass aus warmen, oft trockenen Gegenden stammt. Einen Großteil der benötigten Flüssigkeit nimmt die Katze naturgemäß mit der Nahrung auf. Manche Wildkatzenarten, wie beispielsweise die Sandkatze decken ihren Flüssigkeitsbedarf sogar komplett über die Beute.
In heutiger Zeit, in der viele Katzen noch immer mit Trockenfutter ernährt werden, benötigen die Tiere allerdings zwingend einen Wassernapf um den Flüssigkeitsbedarf decken zu können!
Unabhängig davon wecken tropfende Wasserhähne, plätschernde Brunnen oder auch Pfützen und Teiche das Interesse der Katze und animieren diese häufig zum Spiel.
Ins Wasser springen, um sich abzukühlen werden die meisten Katzen jedoch freiwillig nicht.
Katzen finden immer nach Hause
Auch wenn die Wissenschaft bisher nicht in der Lage war eine eindeutige Erklärung dafür zu finden, so sind Katzen tatsächlich in der Lage von einem unbekannten Ort aus auf dem kürzesten Weg nach Hause zu finden.
In einem entsprechenden Versuch setzte der Katzenforscher Prof. Dr. Paul Leyhausen Katzen in einer Entfernung von dreißig Kilometern von ihrem eigentlichen Wohnort aus und beobachtete das Verhalten der Tiere. Allen Katzen gelang es, den Weg nach Hause zu finden.
Es wird vermutet, dass Katzen in der Lage sind, die Umgebung ihres Heims anhand ihrer dortigen Sinneseindrücke, wie z.B. Duftstoffe und Geräusche aus näherer und auch weiterer Entfernung, in ihrem Gehrin zu einer Art Karte zusammenzusetzen, diese abzuspeichern und die Informationen bei Bedarf abzurufen um sich an ihnen zu orientieren.
Katzen sind nachtragend
Sie kommen von einer Urlaubsreise zurück und freuen sich darauf, Ihre Katze(n) endlich wiederzusehen. Doch wer kommt nicht? Richtig. Die Katze lässt sich nicht blicken, obwohl sie sonst, wenn sie täglich von der Arbeit zurückkehren bereits an der Tür auf Sie wartet.
Was ist also los mit dem Tier? Ist es nachtragend oder beleidigt?
Nein, der Grund für die Zurückhaltung liegt anders. Katzen lieben einen geregelten Tagesablauf, sie finden Routine nicht etwa langweilig sondern sind eher irritiert, wenn etwas nicht seinen gewohnten Ablauf hat. Veränderungen führen zu Unruhe bei den Tieren und damit letztendlich zu Stress.
Ihre Katze benötigt daher eine gewisse Zeit um sich daran zu gewöhnen, dass nun der übliche, tägliche Ablauf wieder Einkehr hält und Sie werden sehen, dass Ihre Katze bereits nach kurzer Zeit die anfängliche Zurückhaltung aufgeben wird.
Einmal Junge
Noch immer ist der Mythos bzw. Irrglaube, es sei besser, eine Katze einmal Junge bekommen zu lassen weit verbreitet, obwohl es für diese Annahme keinerlei medizinische Basis gibt.
Vielmehr hat eine Kastration der Katze zahlreiche, erhebliche Vorteile. Sie lebt länger, bei freilaufenden Katzen verringert sich der Drang zu Streunen. Kastrierte Katzen markieren meist nicht, was jeder der einmal einen potenten und markierenden Kater im Hause hatte ganz sicher zu schätzen weiss und in den Tierheimen gibt es bereits mehr als genug herrenlose Katzen und Kätzchen und die meisten der Katzenjungen, die zur Welt kamen, weil die Katze doch unbedingt einmal Junge haben sollte landen leider ebenfalls dort.
Maikatzen sind die besseren Katzen
Ebenfalls ein Mythos, der zumindest bei unseren Hauskatzen vollkommen neben der Sache liegt. Maikatzen: Im Mai geborene Katzen sind weder robuster noch anschmiegsamer oder etwa schöner als in anderen Monaten geborene Katzen.
Bei wild lebenden Katzen geht man davon aus, dass die Jungen, die um den Mai herum geboren werden, der erste Wurf des Jahres sind und somit das Muttertier vorher eine längere Ruhephase hatte und genügend Nahrung aufnehmen konnte um die Jungen optimal zu versorgen. Dadurch wird eine geringere Säuglingssterblichkeit unterstellt.
Haarlose Katzen für Allergiker
Auf Grund des fehlenden Fells sollen Nacktkatzen besonders für Allergiker geeignet sein. Ein Irrtum, denn nicht gegen Katzenhaare sondern auf die in Speichel, Urin und Talg der Katze befindliche Einweißverbindung mit der Bezeichnung "Fel-D1" reagieren manche Menschen allergisch.
Zwar verlieren haarlose Katzen kaum Fell, mit dem sich der Speichel in der Wohnung verteilen kann, doch putzen sie sich natürlich die Haut und die Rückstände von Talg und Speichel finden sich daher insbesondere in der Umgebung bevorzugter Liegeplätze der Tiere.