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Leo

LEO, auch auf drei Pfoten

Kater Leo

Leo

© Daniel Fehlmann & Susana González

lässt es sich gut leben!
von Daniel Fehlmann und Susana González, Frauenkappelen, Schweiz

Es ist noch gar nicht so lange her, als unserem Leo etwas Schlimmes zustiess.
An diesem Sonntag, dem 25. Mai 2003, waren wir zuhause und genossen unseren freien Tag. Es klingelte an der Tür und der Sohn unserer Nachbarin stand draussen. Er meinte, er hätte wohl unsere Katze mit dem Auto angefahren. Sie sei einem Vogel hinterher gerannt und ihm vor das Auto gesprungen. Schnell gingen wir nach draussen, um nachzusehen was geschehen war.

Leo sass ganz verstört hinter einem Gestrüpp und jammerte. Als ich mich ihm näherte, rannte er davon und versteckte sich im hohen Grass. Es dauerte noch etwa eine gute Viertelstunde bis wir ihn heim locken konnten. Er irrte zuerst durch die Wohnung und verkroch sich dann hinter dem Sofa. Die rechte Vorderpfote sah wirklich gar nicht gut aus. Er liess sie hängen und konnte nicht mehr darauf stehen.

Wir riefen die Tierarzt-Notfallnummer an und konnten dann auch gleich vorbei gehen. Die Tierärztin schaute sich die Pfote an, machte einen Verband, versorgte seine anderen Wunden und gab ihm eine Spritze gegen die Schmerzen. Sie meinte das es nicht so gut aussähe und die Pfote vielleicht nicht mehr zu retten sei. Ausserdem habe er den Oberkiefer gespalten und eine Gehirnerschütterung. Der Oberkiefer wachse aber problemlos und von alleine wieder zusammen, meinte sie. Wir liessen Leo in der Klinik und mussten abwarten.

Zuhause suchte ich im Internet nach ähnlichen Geschichten von Katzen mit nur drei Pfoten. Zuerst fand ich überhaupt nichts, bis ich dann nach langem Suchen auf die Geschichte von Lisa stiess. Ihr musste auch ein Bein amputiert werden. Es geht ihr aber zwischenzeitlich wieder so gut, dass sie draussen umher springen kann, auf Bäume klettert und sogar Mäuse nach Hause bringt. (Den Bericht von Lisa findet ihr hier!)

Die Entscheidung

Hauskatzen

Leo und Luna

© Daniel Fehlmann & Susana González

Am Montag Nachmittag rief uns der Arzt an und meinte das die Pfote nicht mehr zu retten sei. Nun müssten wir uns entscheiden, ob er sie amputieren soll, oder ob wir die Katze einschläfern wollten. Eventuell werde er auch eine Gehirnschädigung von dem Unfall davontragen und nicht mehr ganz der gleiche sein wie früher.
Wir fuhren gleich in die Klinik um zu schauen wie es unserem Leo ging. Als er unsere Stimmen hörte, reagieret er gleich darauf und schaute umher. Wir konnten ihn kraulen und er schnurrte ganz zufrieden. Der Tierarzt war positiv beeindruckt das er so gut auf uns reagierte. Der Arzt erklärte uns dann, das ein Katze genau so gut mit nur drei Pfoten leben könne. Sie werde auch wieder alles machen können wie früher. Der Bericht von "Lisa" half uns bei unserer Entscheidung. Wir entschlossen uns, die Pfote amputieren zu lassen, auch wenn der Arzt nicht garantieren konnte, dass Leo diese Operation überleben würde.

Am Dienstag ging meine Frau nochmals bei der Klinik vorbei und brachte ihm sein Lieblingstüchlein. Leo hatte richtig Freude, das er Besuch bekam. Als die Arztgehilfin das Fenster öffnete, schnupperte Leo die frische Luft und hörte den Vögel zu wie sie pfiffen. Es kam wieder richtig Leben in ihm auf. Mit der Operation musste der Arzt noch abwarten bis die Gehirnblutung etwas zurück ging.

Am Mittwoch war es dann so weit und Leo wurde operiert. Wir wahren überglücklich, als uns der Arzt anrief und meinte das Leo die Operation gut überstanden habe!!! Er musste noch bis am Freitag zur Überwachung dort bleiben. Leo bekam eine große Box die eigentlich für Hunde bestimmt war, damit er sich im Aufstehen und Laufen üben konnte.

Dann endlich war es soweit und wir durften unseren Leo wieder nach Hause holen! Seine Schwester Luna reagierte leider gar nicht gut auf ihn, fauchte ihn an und ging schnell nach draußen als sie Leo und die Katzenbox sah. Es dauerte etwa 2 Wochen, bis sie sich wieder blicken ließ. Langsam gewöhnt sie sich aber wieder an ihn.

Leo lief schon wieder in der ganzen Wohnung umher und sprang auch schon wieder auf den Fenstersims. Beim Herunterspringen hatte er zwar anfangs noch Mühe und fiel manchmal auf die Nase. Das Fressen von Trockenfutter war auch kein Problem trotz des gespaltenen Oberkiefers. Die ersten paar Tage mussten wir ihm noch Schmerzmittel und Antibiotika geben. Anfangs hatte er manchmal Schmerzen an der amputierten Pfote und wollte sich in die Pfote beissen die gar nicht mehr da war. Die Wunden verheilten aber schnell und die Haare sind auch schon bald so lange wie sie früher waren.

Schon am zweiten Tag wollte Leo am liebsten wieder nach draussen. Wir warteten dann noch bis Montag ab und liessen ihn dann gehen. Anfangs war er nur ums Haus, mit der Zeit gingen seine Ausflüge aber auch weiter und wurden länger. Mit den anderen Katzen in der Nachbarschaft hatte er bis jetzt auch keine Probleme und wusste sich immer zu wehren.
Leo ist immer noch genau so wie früher. Er hat sich kein bisschen verändert und ist voller Lebensfreude! Wir sind froh, dass wir uns so entschieden haben. Um nichts auf der Welt möchten wir ihn missen. Wir können nur jedem empfehlen der sich auch in so einer Situation befindet der Katze eine weiteres Leben zu schenken. Es lohnt sich!

Liebe ist das höchste Gut der Welt! Wo Du sie findest, halte sie fest - denn ohne sie kannst Du nicht leben.

Marcus Skupin, 1982

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