Heilige Birma

Rasseportrait

Karte Myanmar

Herkunft der Hl. Birmakatze

Die Heilige Birmakatze
ein Rasseportrait von Marcus Skupin

verdankt ihren Beinamen einer Legende, nach der sie einst eine Tempelkatze gewesen sei, die ihr heutiges Aussehen durch die Errettung der Seele des Hohepriesters Mun-Ha, erhalten habe.
Als der Priester nämlich während eines Angriffs starb, stellte sich sein Kater auf dessen Kopf, betrachtete die Statue der ewigen Göttin und plötzlich fand eine Seelenwanderung statt. - Sein Haar wurde goldgelb, seine Augen erhielten die blaue Farbe, gleich denen der Göttin und seine Pfotenspitzen wurden reinweiß, bis zu der Stelle, die durch die geweihten Gewänder seines toten Herrn bedeckt waren.

Birmakatze Xyrielle

Xantana's Xyrielle

Hl. Birma, seal-tabby-point; (C) Marcus Skupin

Auch wenn Skeptiker eher dazu tendieren, die Entstehung der Rasse auf eine Kreuzung von Siam- und Perserkatzen zurückzuführen, so bestechen die Hl. Birmakatzen durch ihr himmlisches Aussehen und ihren wahrhaft einmaligen Charakter, der Zweifel an der "(Schein-)Heiligkeit" eigentlich im Keim ersticken müsste.

Bei der Heiligen Birmakatze konnten übrigens wie bei 11 anderen Katzenrassen (über die Auswertung von genetischen Clustern) kätzische Vorfahren aus Südostasien nachgewiesen werden.

Die Hl. Birmakatze ist nicht nur was ihre mögliche Entstehung angeht etwas Besonderes.

Hl. Birmakatzen sind Teilalbinos, d.h. die genetische Körperfarbe entwickelt sich nur an den kühlsten Körperstellen wie Gesicht und Ohren, Beinen, Schwanz und beim Kater den Hoden (Points). Der Rest des Körperfells ist im Idealfall hell (eierschalenfarben), der Bauch weiß. Die Augenfarbe ist immer blau. Je tiefer dieses blau ist, desto besser. Ein weiteres Rassemerkmal dieser Katzen sind die reinweißen, symmetrischen Handschuhe an Vorder- und Hinterpfoten, die nach dem Rassestandard an der Hinterpfote zudem noch in einem umgekehrten, möglichst symmetrischen "V" auslaufen müssen (Sporen).

Birmakatzen haben ein halblanges, seidig glänzendes Fell, das aufgrund seiner Zusammensetzung recht pflegeleicht ist. Es verknotet nicht, so dass sich eine aufwendige Fellpflege erübrigt. Der Körper ist mittelschwer und leicht gestreckt auf eher kurzen, stämmigen Beinen. Sie haben einen kräftigen Schädel, mit vollen, runden Wangen eine leicht gewölbte Stirn und eine mittellange Nase mit römischem Profil, das durch einen stärker ausgeprägten Knorpel am Ansatz des Nasenrückens entsteht.

Birmakatze, chocolate-tabby

Hl. Birma, chocolate-tabby-point

Carmen Blue Starlets; (C) Marcus Skupin

Die Hl. Birmakatze ist eine der am schwersten zu züchtenden Rassen.
Zwar ist es bei entsprechender Auswahl der Zuchttiere kein allzu großes Problem, einen dem Standard entsprechenden Körperbau zu erhalten, Schwierigkeiten bereitet den Züchtern jedoch insbesondere die erwünschte Farbverteilung.
Bei manchen Katzen zeigen sich weiße Flecken in der Pointfarbe, Katzen der Farben seal-point und seal-tabby-point dunkeln insbesondere im Nacken, auf dem Rücken und an den Flanken mit zunehmendem Alter stark nach, entwickeln dunkle Bauchflecken - die übrigens trotz anderslautender Thesen in keinem Alter vorhanden sein dürften - oder zeigen Tabbyzeichnung auch an den Körperpartien, wo diese nicht erwünscht ist.
Bei den Tabbys ist die Abgrenzung zwischen den dunkleren Streifen und dem hellen Untergrund zum Teil recht verwaschen. Die an den Pfoten erwünschte gleichmäßige Weißscheckung hat darüber hinaus die unangenehme Angewohnheit sich entweder nicht symmetrisch an allen Pfoten zu zeigen, oder sich nicht nur auf die Pfoten zu beschränken (sog. Runner).

Trotz solcher Schwierigkeiten, die die Zucht dieser Rasse gerade auch interessant macht, hat die Hl. Birmakatze es bisher nicht nötig gehabt, sie - wie andere Rassen - Modeerscheinungen zu unterwerfen. Eine Heilige Birmakatze sah vor 50 Jahren genau so aus, wie heute. Mit dem einen Unterschied, das es heute Birmakatzen in weit mehr Farbvariationen gibt, als damals.

Die ursprünglichen Farben der Hl. Birma waren seal-point (dunkles braun, genetisch schwarz) und blue-point (blau-grau). Nach und nach sind Züchter dazu übergegangen auch andere Farben zu züchten. Hierzu wurde es erforderlich zeitweise andere Rassen einzukreuzen um die gewünschte Farbvielfalt zu erreichen. Zwischenzeitlich gibt es Hl. Birmakatzen in den Farben, seal-, blue-, red-, creme-, chocolate- und lilac-point sowie die entsprechenden auf das Agouti-Gen zurückgehenden Tabbyvariationen (Streifung/Tigerung) sowie auf das Orange-Gen zurückgehende Tortievariationen.

Heilige Birmakatzen sind im wahrsten Sinne des Wortes Familienkatzen. Sie sind unkompliziert, munter, spielfreudig, aufgeschlossen und nie bösartig. Birmakatzen vertragen sich mit Kindern ebenso problemlos, wie mit anderen Katzen und sonstigen Haustieren. Sie sind sehr menschenbezogen und anhänglich. Ihre Anhänglichkeit kann manchmal sogar schon lästig werden, wenn man keinen Schritt in seiner Wohnung machen kann, ohne von seinem "schnurrenden Fellbündel" angestupst zu werden.

Aufgrund dieser Wesensart sollten gerade Hl. Birmakatzen nicht als Einzelkatzen gehalten werden. In einem Haushalt, in dem z.B. die menschlichen Bezugspersonen den ganzen Tag arbeiten und keine anderen Spielgefährten vorhanden sind, verkümmern sie.

Im deutschen Tierschutzrecht, insbesondere im "Gutachten zur Auslegung des § 11 b des Tierschutzgesetzes" wird die Rasse - wie alle Pointkatzen - aufgrund ihrer partiellen Farbaufhellung, die auf die Allele cs zurückgeht, erwähnt.

Zuchteinschränkungen sind allerdings nur vorgesehen, sofern bei einer opthalmologischen Untersuchung dem Gutachten entsprechende Feststellungen getroffen werden.

Dieses Gutachten enthält hierzu insbesondere folgende Ausführungen:

"Bei Katzen deren partielle Farbaufhellung durch den Cs-Faktor determiniert wird (Siamkatze, Anm. des Autors: auch Heilige Birmakatze), werden abweichende (aberrante) Faserverläufe in den Sehbahnen, Schielen (Strabismus) und Augenzittern (Nystagmus) diagnostiziert."

Es werden folgende Empfehlungen an die Zuchtverbände ausgesprochen:

* Pointkatzen aller Rassen sollen vor der Zuchtzulassung ophthalmologisch untersucht werden; Taubheitsprobleme sind bisher nicht dokumentiert (Fellfärbung nicht W-Gen determiniert).
* Zuchtverbot für Tiere mit Hör- oder Sehschäden.
* Alle untersuchten Tiere sind dauerhaft zu kennzeichnen (Tätowierung oder Mikrochip).

Es sind Zuchtbücher zu führen; diese und die Untersuchungsergebnisse sind bei Bedarf offen zu legen.

"Die Katze wurde erschaffen, um die Annahme zu widerlegen, dass alles dazu da sei, dem Menschen untertan zu sein."

Der Gepard

Gepard

Gepard

© Marcus Skupin

Liebe ist das höchste Gut der Welt! Wo Du sie findest, halte sie fest - denn ohne sie kannst Du nicht leben.
Marcus Skupin

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