Anomalien / Abweichungen des Haarkleides der Katze
Definition & Vorkommen
Gestörtes Haarwachstum bis hin zur völligen Haarlosigkeit. Verkürzung bzw. Fehlen der Tasthaare.
Die gezielte Zucht auf Anomalien des Haarkleides erfolgt bei den Rexkatzen und Hairless-Katzen (siehe unten).
Bei Rexkatzen sind alle Haartypen betroffen. Auch die Unterwolle ist reduziert; die Haare zeigen nur 65 % der normalen Dicke und werden nur halb so lang. Bei der Cornish-Rex und der German-Rex fehlen außerdem die Deckhaare. Von partieller, z.T. nur zeitweiser Nacktheit ist besonders die Devon-Rex betroffen. Vor allem bei der Devon Rex und der Sphinx sind die Tasthaare gekräuselt bzw. fehlen ganz.
Genetik
Die typische Ausbildung des Felles der Rexkatzen wird durch einen autosomal rezessiven Erbgang bestimmt. Die "Rexgene" reduzieren die Wachstumsrate der Haare, ohne die Dauer der Wachstumsphase zu beeinflussen.
Die Haarlosigkeit der Spinx ist auf autosomal rezessive Gene h, hd oder hr zurückzuführen.
Symptomatik
Besonders bei der Devon Rex führt Keratinmangel zum Abbrechen der Haare und zu partieller Haarlosigkeit.
Tasthaare sind ein wesentliches Sinnesorgan für die Katze. Ihnen kommt vor allem im Dunkeln zur Orientierung Bedeutung bei, aber auch beim Fangen und Abtasten der Beute, beim Untersuchen von Gegenständen und bei der Aufnahme sozialer Kontakte.
Wenn sie fehlen bzw. so umgestaltet sind, dass ihre Funktion verloren geht, ist das als Körperschaden zu bewerten, der die Katze in ihrer Fähigkeit zu arttypischem Verhalten so einschränkt, dass dies zu andauernden Leiden führt.
betroffene Rassen
(Einzelheiten im Rasse-ABC)
Devon-Rex,
Cornish-Rex,
German-Rex
Sphinx.
Empfehlungen
Zuchtverbot
für Katzen, bei denen die Tasthaare fehlen.
Empfehlung an die Zuchtverbände:
Änderung der Rassestandards zur Vermeidung von Tieren, bei denen die Tasthaare stark verkürzt oder gekräuselt sind.