Pampaskatze (Leopardus colocolo)

Ein Leben in der Pampa

Pampaskatze

Pampaskatze

Abb. n. Elliot, 1883

von Marcus Skupin | Welt der Katzen

Die Pampaskatze (MOLINA, 1782) ist eine Kleinkatzenart, etwa in Hauskatzengröße, die wie ihr Name bereits verrät, hauptsächlich die Gras-Steppen des südamerikanischen Kontinents bewohnt. Aufgrund genetischer Untersuchungen von O'Brien und Johnson wird die Art künftig wohl der Gattung Leopardus (Leopardus colocolo) und damit den Pardelkatzen, zuzuordnen sein. Ähnliches Verbreitungsgebiet wie die Salzkatze, teilweise Überschneidungen wohl auch mit der Andenkatze.

Pampaskatzen haben ein bräunliches Fell, dass einen rötlichen oder grauen Schimmer aufweisen kann und hauptsächlich an den Seiten auch dunklere Flecken und Streifen zeigt.
REICHENBACH beschreibt die Pampaskatze als weißgrau mit schwarzen, braungesäumten Längsstrichen in mehreren Reihen, Bauch und Hüften weiß, Beine schwärzlichblau, Schnauze, Sohlen und Innenseite der Ohren fleischfarben, schmale Ringe und Spitze des Schwanzes schwarz. [1] Auch Müller beschreibt 1814 eine der nebenstehenden Abbildung entsprechenden Katze mit weissem Fell, die er als "Colorelo-Katze" bezeichnet. [2]

Die Pampaskatze (L. colocolo) erreicht bei einer Kopf-Rumpflänge von 55-79 cm und einer Schwanzlänge von 22-33 cm ein Gewicht von 3-4 Kilogramm.
Paarungszeit ist zwischen April und Juni. Die Wurfgröße liegt bei bis zu 3 Jungtieren.

Die Lebenserwartung der Pampaskatze beträgt zwischen 9 und 18 Jahren.
Bevorzugte Beute sind Nagetiere, z.B. Meerschweinchen und Bodenvögel sowie Feldmäuse [1].

Kleine- und Mittlere Pampaskatze

Pampaskatze

Mittlere Pampaskatze

Abb. n. Elliot, 1883

Untersuchungen von Rosa Garcia-Perea (1994) legten nahe, dass es sich bei der Pampaskatzen tatsächlich um drei unterschiedliche Arten handelt, die auf unterschiedliche genetische Linien zurückzuführen sind. Daher erhält die Pampaskatze (Leopardus colocolo) nun mit der Mittleren Pampaskatze, auch: Argentinische Pampaskatze (Leopardus pajeros) und der Pantanal-Pampaskatze, auch: Brasilianische Pampaskatze oder Kleinen Pampaskatze (Leopardus braccatus) zwei nahe verwandte Arten.

Nach der aktuellen Artenaufteilung beschränkt sich das Verbreitungsgebiet der Pampaskatze (L. colocolo) auf Chile und reicht dort von den subtropischen Wäldern (Zentral-Chile) bis in die trockenen Hochlandsteppen (Nord-Chile).

Von der Mittleren Pampaskatze (Leopardus pajeros | DESMAREST, 1816) waren fünf Unterarten beschrieben.
Anden-Pampaskatze (L. pajeros garleppi); Ecuador-Pampaskatze (L. pajeros thomasi);
Salta-Hochland-Pampaskatze (L. pajeros budini);
Salta-Tiefland-Pampaskatze (L. pajeros crespoi);
Südliche Pampaskatze (L. pajeros pajeros);

Leopardus pajeros ist in Ecuador, Bolivien und Argentinien verbreitet und bewohnt überwiegend Hochlandsteppen.

Seit einer Revision der Gruppe der Pampaskatzen im Jahr 2020 zählt die Anden-Pampaskatze, jetzt unter dem Namen Garlepp-Pampaskatze, als eigene Art (L. garleppi).

Die Pantanal-Pampaskatze (Leopardus braccatus | COPE, 1899) wird in zwei Unterarten
Brasilianische Pantanalkatze (L. braccatus braccatus);
Südöstliche Pantanalkatze (L. braccatus munoei)
eingruppiert.

Ihr Verbreitungsgebiet umfasst neben Teilen Brasiliens weitere Gebiete in Paraguay und Uruguay. Lebensraum sind überwiegend feuchte Graslandschaften, buschige Steppen und Wälder.

Pampaskatze

Pampaskatze (Oncifelis colocolo)

Abbildung nach "The natural history of the felinae", Naturgeschichte der Felinae" von Sir William Jardine, 1834

In der Vergangenheit wurde die Pampaskatze häufig der Gattung Felis zugeordnet. Auch taxonomische Bezeichnungen als Oncifelis (Eingruppierung mir Kleinfleckkatze und Chilenischer Waldkatze) sowie Lynchailurus (eigener Gattungsname) sind bekannt.

Lynchailurus pajeros braccata

Lynchailurus pajeros braccata

Abb. nach: J.A. Allen, 1919 (Exemplar von 1916)

Quellen

[1] Reichenbach, Heinrich Gottlieb Ludwig: Die Raubsäugethiere In: Die vollständige Naturgeschichte des In- und Auslands, S. 70, Hrsg. v. ders, Leipzig/Dresden, 1852.
[2] Müller, Anton: Die Reiche der Natur. Ein interessantes naturhistorisches Lesebuch für die erwachsenere Jugend, Verlag Gottfried Vollmer, Hamburg, S. 97, 1814

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