Der Brockhaus, Tiere und Pflanzen von A-Z, 2001
"Katzen (Felidae):
seit dem Paläozän (vor rund 60 Mill.Jahren) existierende, heute mit rund 35 Arten nahezu weltweit verbreitete Familie 35-280 cm Körperlänge erreichender Landraubtiere; Kopf kurz, rundlich, in jedem Kiefer ein paar stark verlängerter, spitzer Eckzähne (Fangzähne), mit denen Beutetiere gefasst und getötet werden; Zehengänger; Fußsohlen mit Ausnahme der Ballen (zur geräuschlosen Fortbewegung) behaart; Krallen spitz, sichelförmig, sind in Ruhestellung in eine häutige Krallenscheide eingezogen (Ausnahme: Gepard) und können durch Muskelkontraktionen nach aussen gebracht werden; besonders Gesichts-, Gehör- und Tastsinn sehr gut entwickelt (letzterer durch Tasthaare v.a. an der Schnauze); hinter der Netzhaut des Auges eine reflektierende Schicht, die den K. auch bei geringer Lichtmenge ein hervorragendes Sehen ermöglicht und das Aufleuchten der Katzenaugen bei auffallendem Licht in der Dunkelheit hervorruft; im Hellen Pupillen meist schlitzförmig (senkrecht) verengt; neugeborene Jungtiere sind blind und hilflos.
Katzen sind außerhalb der Paarungszeit meist Einzelgänger. Als fast ausschließliche Fleischfresser jagen sie ihre Beute im Ansprung oder durch kurze Verfolgung (Ausnahme: Gepard). Kleinere und mittelgroße Beutetiere werden durch Nackenbiss, grosse nach Prankenschlag durch Kehlbiss getötet. Katzen besitzen ein Revier, das sie heftig verteidigen und meist durch Harn und Kot markieren.
Die Katzen gliedern sich in folgende Gruppen:
1. Gepard.
2. Groß-K. (Pantherini), Gattungsgruppe, deren Arten Körperlängen von 1-2,8 m erreichen; können brüllen. Zu den Groß-K. gehören Leopard, Jaguar, Tiger und Löwe.
3. Klein-K. (Felini), Gattungsgruppe bis 1m langer K., von denen nur der Puma eine Körperlänge von 1,6 m erreicht; können lediglich schnurren (jedoch nicht brüllen).
Von den fast 30 Arten der Kleinkatzen seien erwähnt: Wildkatze (mit Stammform der Hauskatze), Serval, Luchse, Ozelot, Nebelparder.