Ozelotkatze (Leopardus tigrinus)
von Marcus Skupin | Welt der Katzen
Bei der Ozelotkatze (Leopardus tigrinus |SCHREBER, 1775), auch: Zwergtigerkatze oder Oncilla, handelt es sich nach neuesten, genetischen Untersuchungen aus dem Jahr 2013 tatsächlich um zwei Arten, die sich offenbar seit mehr als 100.000 Jahren nicht mehr untereinander fortpflanzen.
Die im südlichen Teil Brasiliens vorkommende Art wird nunmehr als Leopardus guttulus (Südliche Ozelotkatze) bezeichnet. Beide Arten gehören zu den Pardelkatzen.
Nach DO NASCIEMENTO (2017) [1] legt die Untersuchung von 250 Schädeln und Fellen von Ozelotkatzen aus Museumsbeständen nahe, dass es frühere eine weitere Art der Ozelotkatze gegeben haben könnte, die Östliche Ozelotkatze (Leopardus emiliae; Thomas, 1914), die allerdings wohl bereits ausgestorben ist.
Zwergtigerkatze oder Oncilla
Überfamilie: Katzenartige (Feloidea)
Familie: Katzen (Felidae)
Unterfamilie: Kleinkatzen (Felinae)
Gattung: Leopardus (Leopard- /Pardelkatzen)
Art: Ozelotkatze (Oncilla)
Ozelotkatzen (Leopardus tigrinus) sind eine kleine Katzenart des südamerikanischen Subkontinents, die aufgrund ihres auffälligen Fells, das dem des Ozelots stark ähnelt, in der Vergangenheit stark bejagt wurde.
Ozelotkatzen ähneln zudem der Langschwanzkatze (Margay), was in der Vergangenheit zu zahlreichen Verwechslungen auch bei Wissenschaftlern geführt hat. So konstatierte ZÖTL [2] im Jahr 1836:
"Der Maragua. Felis tigrina. Ganz Südamerika ist sein Wohnort, welcher die Grösse unserer wilden Katze erreicht. Margay, Tigerkatze sind seine sonstigen Nahmen".
Hier wird die Ozelotkatze zwar mit dem seinerzeit üblichen wissenschaftlichen Namen "Felis tigrina", aber fälschlich als Maragua, Margay bezeichnet.
Ozelotkatzen sind allerdings schlanker und weisen eine klarere Fellzeichnung auf als der Margay. Außerdem ist das Fell der Ozelotkatze nicht so dicht wie das des Marguay.
Die geographische Verbreitung von Ozelot (Leopardus pardalis), Langschwanzkatze (Leopardus wiedii) und Ozelotkatze (Leopardus tigrinus) überschneidet sich zu großen Teilen.
Ozelotkatzen sind kaum erforscht, so dass es über die genauen Anforderungen der Art an ihren Lebensraum in Regenwald und Savannenlandschaft kaum Erkenntnisse aus der Wildnis gibt.
Bekannt ist, dass sie im Gegensatz zu den meisten anderen Katzenarten nur 36 Chromosomen haben. Auch die Hybridisierung der Ozelotkatze mit der Pampaskatze ist nachgewiesen.
Zwergtigerkatze, Oncille
© 2010, Marcus Skupin
Quellen / Berichte
Berichte:
* Leyhausen, P.; Falkena, M (1966) Breeding the Brazilian ocelot-cat (Leopardus tigrinus) in captivity. International Zoo Yearbook Vol 6; 176-182
* Falkena-Röhrle M.; Skupin, M. (Hrsg.) "Die zahmen Wilden und die wilden Zahmen...", Edition Welt der Katzen, Band I, ISBN: 3839103835, ISBN13: 978-3-8391-0383-8
* Falkena-Röhrle M., Skupin, M. (Hrsg.) "Die zahmen Wilden ...", gekürzte TB-Ausgabe, Edition Welt der Katzen, Band III, ISBN: 3842377452; ISBN-13: 978-3-8423-7745-5
Literatur:
* Trigo et al., Molecular Data Reveal Complex Hybridization and a Cryptic Species of Neotropical Wild Cat, Current Biology (2013), http://dx.doi.org/10.1016/j.cub.2013.10.046
[1] Do Nascimento, F.O.; Feijó, A. (2017). "Taxonomic revision of the tigrina Leopardus tigrinus (Schreber, 1775) species group (Carnivora, Felidae)". Papéis Avulsos de Zoologia. 57 (19): 231 264.
[2] Zötl, Aloys: 1836