Karakal (Caracal caracal)
von Marcus Skupin | Welt der Katzen
Der Karakal, Caracal caracal, Schreber 1776 (auch als Felis caracal oder Lynx caracal sowie als Karakuak oder Schwarzohr bezeichnet) sieht im ersten Moment wie eine Mischung aus Puma und Luchs aus. Sein Gesicht erinnert deutlich an einen Puma, wobei die Ohren die luchstypischen "Pinsel" aufweisen. Nach molekularbiologischen Untersuchungen soll der Karakal nahe mit der Afrikanischen Goldkatze und dem Serval verwandt sein (IUCN, 2009).
Taxonomie
Überfamilie: Katzenartige (Feloidea)
Familie: Katzen (Felidae)
Unterfamilie: Kleinkatzen (Felinae)
Gattung: Caracal
Art: Karakal (Caracal caracal, Schreber 1776)
Der Wüstenluchs
Karakale (auch Wüstenluchse genannt) haben ein weites Verbreitungsgebiet und kommen mit sieben Unterarten in Afrika (Ausnahmen: Sahara und tropische Regenwälder) sowie mit zwei Unterarten im Nahen- und Mittleren Osten bis nach Indien, also in Asien, vor. Sie bewohnen Halbwüsten, Gras- und Buschland und sind bis in Bergregionen hinauf (etwa 2.500 Meter) anzutreffen. Bevorzugter Lebensraum ist trockenes, offenes Savannengelände mit schattigen Bereichen. Die Art gilt derzeit als nicht gefährdet, in Asien ist sie allerdings weitaus seltener anzutreffen als in Afrika.

Karakal
Abbildung nach "The natural history of the felinae", Naturgeschichte der Felinae" von Sir William Jardine, 1834
Karakulak - Schwarzohr
Der Karakal hat einen kleinen Kopf, ein längliches Gesicht, lange, schwarze, dünne Ohren, die mit einem langen, schwarzhaarigen Püschel versehen sind [1].
Der Name des Karakal ist aus dem türkischen "karakulak" abgeleitet, was soviel bedeutet wie "schwarzes Ohr". Die Rückseiten der großen Ohren dieser Katzen sind nämlich pechschwarz, die Innenseiten hingegen weiß .
Die Fellfärbung dieser Katzen ist sandfarben bzw. hellbraun mit rötlichem Einschlag. Kehle und Bauch sowie die Gesichtspartien um die Augen und das Maul sind heller gefärbt.
Das Fell zeigt keine Fleckenzeichnung. In Einzelfällen kommen auch schwarze Tiere vor (Melanismus).
Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt zwischen 60 und 105 cm, zuzüglich einer Schwanzlänge von 20 bis 35 cm. Die Tiere erreichen eine Schulterhöhe von etwa 45 cm.
Die Beine sind lang [1].
Karakale bringen zwischen 6 kg und 18 kg auf die Waage. Sie ernähren sich hauptsächlich von Kleinsäugern und Vögeln, jagen aber auch kleinere Gazellen. Wie der Gepard wurde auch der Karakal früher durch indische Fürsten, zur Jagd (hauptsächlich auf Kleinsäuger und Vögel) gefangen und abgerichtet. Die Größe seiner üblichen Beutetiere bringt den Karakal häufig in Konflikt mit dem Menschen, da die Katzen oft in Herden einbrechen und Haustiere erbeuten.
Nach einer Gestationsperiode von etwa 78 Tagen (die Angaben differieren je nach Berechnungsart und Autor zwischen 69 und 81 Tagen) werden 1-5 Jungtiere geboren.
Unterarten des Karakal
Vom Karakal werden derzeit neun (9) Unterarten unterschieden, von denen 7 Unterarten in Afrika und nur 2 Unterarten in Asien vorkommen.
Die afrikanischen Unterarten sind:
Caracal caracal caracal (Ost-, Zentral- und Südafrika)
Caracal caracal algira (Nordafrika)
Caracal caracal damarensis (Namibia)
Caracal caracal limpopoensis (Botswana)
Caracal caracal lucani (Gabun)
Caracal caracal nubicus (Äthiopien / Sudan)
Caracal caracal poecilictis (Westafrika)
Als asiatische Unterarten gelten:
Caracal caracal michaelis (Turkmenistan)
Caracal caracal schmitzi (Israel, Westasien, Iran, Pakistan, Indien)
weitere Infos zum Karakal
Quellen
[1] Müller, Anton: Die Reiche der Natur, Verlag Gottfried Vollmer, Hamburg, 18xx