Haus- & Rassekatzen
Warum eigentlich eine Katze?
Nun, das vorstehende Zitat aus dem Jahr 1814 [2] spricht wohl nicht gerade dafür, dass der Mensch sich mit der Katze einlassen sollte. Nichts desto trotz hat sich die Einstellung zur Katze bis heute entscheidend geändert. Die Hauskatze ist weltweit beliebt und daran hat sicherlich das zunehmende Katzenwissen und das Verständnis für die Verhaltensweisen und Bedürfnisse der Katzen einen großen Anteil.
Beginnen wir also mit ein paar wissenschaftlichen Fakten zur Katze ...
Felis silvestris
Der wissenschaftliche Name der domestizierten Hauskatze zu denen auch alle sogenannten Rassekatzen gehören, zeigt an, dass diese von den Falbkatzen (Felis silvestris libyca) abstammen. Mayr führte seinerzeit den Begriff der Großart als Bezeichnung nahe verwandter Arten ein und Leyhausen fasste die Waldwildkatze (Felis silvestris), die Steppenwildkatze (Felis ornata) und die Falbkatze (Felis libyca) zur Großart "Felis silvestris ..." zusammen.
Da es sich bei Wildform wie bei der domestizierten Form natürlich noch immer um die gleiche Art respektive Unterart handelt, wurden die domestizierten Tiere wissenschaftlich häufig mit dem Zusatz "forma catus" bezeichnet. Nähere Informationen zur Einteilung von Lebewesen findet sich auf der Seite: Arten, Unterarten, Rassen ...
Unterscheidung nach Haarlänge
Die verschiedenen, zumeist durch züchterische Bemühungen, entstandenen Rassekatzen gehören alle zur gleichen Art. Üblicherweise teilt man die Rassen der Katze in verschiedene Kategorien ein, die sich an der Länge des Fells orientieren. Die Haarlänge der Katze hängt davon ab, welche der vier bekannten Mutationen des FGF5-Genes bei dem einzelnen Individuum zum Tragen kommt.
Am bekanntesten sind sicherlich die kurzhaarige Siamkatze und die langhaarige Perserkatze. Beide Rassen dürften selbst dem Katzenlaien geläufig sein. Neben diesen Fellvarianten unterscheidet der Mensch noch eine Mischform, die halblange Fellvariante, bei der es sich allerdings genetisch ebenfalls um Langhaar handelt. Zu den schönsten Vertretern dieser Kategorie gehört z.B. die "Heilige Birmakatze" über deren Entstehung sich eine interessante Legende rankt. Bei Katzenzuchtvereinen meist zu den Kurzhaarkatzen gezählt, stellen zwischenzeitlich auch nahezu haarlose Katzenrassen, die Nacktkatzen eine wachsende Katzengruppierung dar.
Die Kategorisierung von Katzenrassen nach der Länge ihres Fells ist allerdings nicht unumstritten, da sie alle anderen Unterscheidungsmerkmale der Tiere vernachlässigt. Denkbar wären zahlreiche andere Systematisierungen, z.B. nach Körperform (eher schlank oder untersetzt), nach Herkunftsart (natürlich entstanden oder erzüchtet) und so weiter...
Unterscheidung nach Genotypen
Eine weitere Unterscheidung der Rassekatzen ergibt sich aus der genetischen Zugehörigkeit. Untersuchungen von O'Brien u.a. aus dem Jahr 2008 [3] führten zu 22 genetischen Clustern, die eine genetische Verwandtschaft unterschiedlicher Katzenrassen ergaben. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
Genetische Cluster [3]
Cluster | Rasse(n) | Anmerkung |
---|---|---|
1 | Maine Coon | |
2 | Norwegische Waldkatze | geringe Übereinstimmung mit Cluster 1 |
3 | Manx | |
4 | Selkirk Rex | |
5 | Scottish Fold | |
6 | Karthäuser / Chartreux | |
7 | Amerikanisch Kurzhaar / American Shorthair | |
8 | Ägyptische Mau | |
9 | (Japanese) Bobtail | |
10 | Türkish Van | |
11 | Russisch Blau | |
12 | Abessinier | |
13 | Sphynx | |
14 | Devon Rex | |
15 | Cornisch Rex | |
16 | Ragdoll | |
17 | Ocicat |
|
18 | Singapura | Vorfahren aus Südostasien |
19 | Tonkanese | Vorfahren aus Südostasien |
20 | Heilige Birma | Vorfahren aus Südostasien |
21 | Havanna Brown | Vorfahren aus Südostasien |
22 | OKH | alle haben Vorfahren aus Südostasien |
Haarkategorien
Haarkategorien
Steckbrief Hauskatze
Informationen zur Hauskatze in Kurzform in den Steckbriefen der Kleinkatzen.
Quellen:
[1] Skupin, Marcus: Haus- und Rassekatze in Welt der Katzen, online, 2002
[2] Schmid, Karl (Bearbeiter): Naturhistorische Beschreibung der Säugthiere, Band 1 nach Buffon, 1814
[3] State of cat genomics: Stephen J. O'Brien, Warren Johnson, Carlos Driscoll, Joan Pontius, Jill Pecon-Slattery und Marilyn Menotti-Raymond, Trends Genet. 2008 Jun; 24(6): 268 279.
Online veröffentlicht 2008, 26. Mai 2008