Bengalkatze (Prionailurus bengalensis)
Asiatin mit weiter Verbreitung
von Marcus Skupin | Welt der Katzen
Die Bengalkatze (Prionailurus bengalensis), oft auch als (Felis bengalensis) sowie im deutschen als Leopardkatze bezeichnet, ist eine südost-asiatische Katzenart, die einen weiten Lebensraum bevölkert. Als Entdecker gilt Alfred Duvaucel [1].
Die Bengalkatze hat die Proportionen der Hauskatze [1], wiegt zwischen 3 und 7 kg und erreicht eine Größe von 70-150 cm, wovon etwa 25-40 cm auf den Schwanz entfallen.
REICHENBACH beschreibt die Bengalkatze als "grauröthlich, unten weiß, die Stirn mit 4 schwarzbraunen Längslinien, welche paarweise zwischen den Augen und der Nase stehen, zwischen den ersten und zweiten jederseits ist der Raum weiß, die Wange hat vier Querbinden, welche vom unteren Augenwinkel entspringen und dann unter der Kehle zusammenlaufen, ein zweites Halsband ist unter der Kehle; auf dem Rücken längliche, schwarzbraune Flecken, die der Schulter gehen in Parallellinien über, Bauch und Beine sind mit kleinen Fleckchen, der Schwanz mit undeutlichen Ringen versehen." "Ihr Haar ist kurz und seidenartig, an der Basis gelbgrau, in der Mitte hell röthlichgelb und an der Spitze weiß und schwarz geringelt. Da wo die dunklen Flecken stehen ist das Haar in der Mitte nicht röthlichgelb, sondern dunkelbraun. [1] Die Vibrissenfärbung soll an den Schnurrhaarkissen weiß und schwarz gescheckt, über den Augen hingegen weiß sein [1].
Bengalkatzen kommen sowohl in tropischen Regenwäldern, als auch im Gebirge bis unterhalb der Schneegrenze, in Halbwüsten und gemäßigten Wäldern vor. Selbst in Kulturlandschaften wie z.B. Kaffeeplantagen in Südindien (U. Karanth, 1993) sind sie gelegentlich anzutreffen. Steppengegenden und wüstenähnliches Terrain ohne Vegetation werden allerdings gemieden. Reichenbach nennt als Verbreitungsgebiet Nepal und Bengalen [1].
Die Katzen sind gute Schwimmer und können auch auf kleineren Inseln angetroffen werden.
Die Bengalkatze wird heute gelegentlich zur Zucht "wild" aussehender Rassekatzen eingesetzt, die als Rassebezeichnung ebenfalls "Bengalkatzen" genannt werden. Auch in ihrem natürlichen Lebensraum kommen Verpaarungen mit Hauskatzen vor (Hepner und Sludskii, 1972). Zur Unterscheidung der wilden Katzenart von der Hauskatzenrasse werden die Wildtiere oft als ALC (= Asiatic Leopard Cat) bezeichnet.
Die Bengalkatze
Überfamilie: Katzenartige (Feloidea)
Familie: Katzen (Felidae)
Unterfamilie: Kleinkatzen (Felinae)
Gattung: Prionailurus
Art: Bengalkatze

Bengalkatze (Felis bengalensis)
Abb.: "The natural history of the felinae", Naturgeschichte der Felinae" von Sir William Jardine, 1834
Bengalkatzen sind hauptsächlich nachtaktive Tiere, die sich von Kleinsäugern, Vögeln, Reptilien und Fischen ernähren.
Nach einer Gestationsperiode von 56-72 Tagen (im Durchschnitt von 66 Tagen) werden zwei bis drei Jungtiere in einem Versteck, z.B. einem hohlen Baum, einer kleinen Höhle oder ähnlichem geboren. Die Jungtiere öffnen ihre Augen mit etwa 10 Tagen.
Die als Amurkatze (Prionailurus bengalensis euptilurus) bezeichnete Unterart der Bengalkatze wirft nach 67 bis 70 Tagen im Schnitt 2 bis 4 Junge.
Die Bengalkatze wurde wegen ihres Felles bejagt. Wie auch die Felle vieler anderer Kleinkatzenarten kamen Bengalkatzenfelle unter der Bezeichnung Leoparden- oder Pantherfelle in den Pelz-Handel.
Quellen
[1] Reichenbach, Heinrich Gottlieb Ludwig: Die Raubsäugethiere In: Die vollständige Naturgeschichte des In- und Auslands, Hrsg. v. ders, Leipzig/Dresden, 1852.