Meyers Lexikon
Katzen (Felidae).
Zehengänger mit schlankem Körper; Vorderfüße mit 5, Hinterfüße mit 4 Zehen; Krallen scharf, zurückziehbar; Kopf rundlich, Kiefer kurz, die Reißzähne sehr stark (oberer mit 3, unterer mit 2 Spitzen); Zunge mit rückwärts gerichteten Hornpapillen besetzt, daher rauh; Afterdrüsen vorhanden. Die Katzen sind äußerst behende Räuber, sie ergreifen ihre Beute (meist Warmblüter) im Sprung; ihre Sinne sind hoch entwickelt.
Sie sind auf allen Kontinenten, mit Ausnahme Australiens, heimisch und finden sich auch auf manchen Inseln vor, fehlen jedoch auf den Antillen, Madagaskar und in Polynesien.
Die über 60 Arten werden in 1 oder 3 Gattungen (mit 3 oder 15 Untergattungen) gestellt, so dass man entweder nur Felis oder auch Cynailurus (Gepard) und Lynx (Luchs, Tafel VI, Fig. 2) unterscheidet. Zu Felis gehören unter andern: Löwe, Tafel V, Fig. 2, Tiger, Tafel V, Fig. 1, Jaguar etc., Serval, Katze und Puma (s. auch Pantherkatzen).
Fossil kommen echte Katzen von der Zeit des vorgeschichtlichen Menschen bis rückwärts zum Eozän vor; es sind meist größere Arten, wie Löwe, Tiger etc. Ausgestorben ist Machairodus (mit 5 Arten), aus Europa, Ostindien und Amerika, der ebenfalls noch mit dem Menschen zusammen gelebt hat und sich durch die kolossalen, bei geschlossenem Maul bis zum Kinn reichenden oberen Eckzähne auszeichnet.