Spanische Katze
Die Spanische Katze wird in verschiedenen alten Katzenbüchern beschrieben.
Das vornehmste und vielleicht das einzige Merkmal, welches diese Katzen unterscheidet, ist die Farbe, welche aus Schwarz, Weiß und einer hohen stark ins Rothe fallenden Pomeranzenfarbe gemischt ist. An den Kätzinnen findet man diese Farben am schönsten, und zwar sind weiße und schwarze Flecken undeutlich unter der Pomeranzenfarbe ausgetheilet und damit vermischt, und diese Schattierung ist bei jeder Katze anders.
Man giebt vor, kein Kater habe die drey Farben zugleich, und man finde bey ihnen entweder nur Weiß oder Schwarz mit der röthlichen Farbe vermischt. [...] jedem Kater ohne Ausnahme fehlt entweder die schwärze Farbe oder die weiße, und keiner ist so schön als eine spanische Kätzin. Uebrigens ist das Haar sehr fein und zart.
Unstreitig haben die spanischen Katzen sowohl als die angorischen ihre schöne Farbe und ihr feines glänzendes Haar dem Elim zu verdanken. Ueberhaupt kann man sagen, daß das spanische und syrische Elim unter allen bewohnbaren Himmelsstrichen unserer Erdkugel, diesen schönen Abänderungen der Natur am günstigsten sind. Schafe, Ziegen, Hunde,
Katzen, Kaninchen und fast alle Thieee sind in Spanien und Syrien mit der feinsten Wolle, mit den längsten Haaren und mit den schönsten und mannichfaltigsten Farben gezieret; es scheint als mache dieser Landstrich die Natur angenehmer und allen Thieren schöner.
[1] Höpfner, Ludwig Julius Friedrich: Deutsche Encyclopädie oder Allgemeines Realwörterbuch aller Künste (1796)