Mut
MUT ist eine Göttin, deren Ursprung in Theben liegt, wo sie gegen Ende des Mittleren Reichs auftaucht. Sie schaffte den Aufstieg von einer Ortsgöttin zur Gattin Amuns, tritt insbesondere zur Zeit Hatschepsuts verstärkt in Erscheinung. Gemeinsam mit ihrem Gatten AMUN und dem gemeinsamen Sohn CHONS, bildet sie die Triade von Theben. Mit AMUN ist ihre Darstellung in zahlreichen Tempeln zu finden. Zur Zeit der Ptolemäer wurde sie als „Mut, die Große, Herrin von Ischeru, Auge des Re“ , bezeichnet.
MUT ist symbolische Mutter von Pharao und wird als Frau in einem rot-blauen Gewand mit federähnlichem Muster, als Geier, aber auch als Frau mit Löwenkopf oder in Gestalt einer Katze, meist einer Löwin, dargestellt. Letzteres soll auf die Verbindung zu SACHMET, der Löwengöttin des Nordens, hinweisen. Mit BASTET besteht eine Verbindung zu MUT-BASTET.
MUT ist die einzige Göttin, die mit der Doppelkrone Ober- und Unterägyptens dargestellt wird, während andere Göttinnen lediglich mit einer der beiden Kronen abgebildet werden.
Eine ungewöhnliche Darstellung der MUT, nämlich mit drei Köpfen sowie Phallus, Flügeln und Pranken eines Löwen ergibt sich aus Spruch 164 des Totenbuchs sowie aus dem Hibis-Tempel in der Oase Kharga. Der Tempel wurde in der 26. Dynastie aus Sandstein erbaut und in der folgenden 27. Dynastie von der Perserkönigen Darius I. und Darius II ausgestattet und in der Folgezeit von innen heraus ergänzt.
Im Totenbuch (164) heißt es:
„Zu sprechen über einer Gestalt der Mut mit drei Köpfen: einem der PACHET mit Doppelfeder, einem der Pat-Menschen mit weißer und roter Krone, und einem des Geiers mit Doppelfeder; und mit Phallus, Flügeln und den Pranken eines Löwen.“