Südliche Ozelotkatze (Leopardus guttulus)

Leopardus guttulus

Oncilla, Ozelotkatze

Südliche Ozelotkatze

© 2017, Marcus Skupin

von Marcus Skupin | Welt der Katzen

Die Südliche Ozelotkatze (Leopardus guttulus | HENSEL, 1872) wird erst seit dem Jahr 2013 als eigene Art geführt. Sie ist eine der Katzenarten, die zusammenfassend als Pardelkatzen bezeichnet werden.

Wissenschaftliche Untersuchungen führten zu dem Ergebnis, dass sich die Ozelotkatze in zwei Gruppen aufteilen lässt, die sich bereits seit langer Zeit untereinander nicht mehr fortpflanzen (Artenschranke).

Die Anzahl der erwachsenen Individuen wird auf knapp über 6.000 Exemplare geschätzt. Ihr Vorkommen beträgt meist etwa 1-5 Exemplare auf 100 qkm Fläche. In wenigen Gegenden, die nicht vom größeren Ozelot bewohnt werden reicht die Populationsdichte bis zu 15-20 Exemplaren je 100 qkm Fläche. (Zum Vergleich: unter Berücksichtigung der Körpergröße würde der Lebensraum der Südlichen Ozelotkatze Platz für bis zu 90 Exemplare je 100 qkm Fläche bieten.
In mehr als 2.000 Metern Höhe scheint die Südliche Ozelotkatze nicht vorzukommen.

Die Südliche Ozelotkatze bringt mit einer Kopf-Rumpf-Länge zwischen 38 cm bis 59 cm sowie einer Schwanzlänge von 20 cm bis 42 cm ein Gewicht zwischen 1,8 und 3,5 kg auf die Waage. Damit gehört sie zu den kätzischen Leichtgewichten.

Ozelotkatze und Südliche Ozelotkatze sind von ähnlicher Statur und Größe. Auch die Fellfärbung der beiden Katzenarten ähnelt sich stark, so dass eine Unterscheidung schwierig ist.

Die Südliche Ozelotkatze wird als stämmiger beschrieben mit rundlichen, kleineren Ohren, die den typischen weißen Wildfleck auf der schwarzen Ohrenrückseite tragen. Zudem soll die Südliche Ozelotkatze etwas dunkler als ihre nördliche Verwandte gefärbt sein, in einem dunklen, gelblichen Braun, das an den Seiten heller ist und eine größere Tupfung besitzen, die oft die Form einer offenen Rosette zeigt. Das Fell wird als relativ hart beschrieben.

Oncilla, Zwergtigerkatze

Oncilla / Ozelotkatze

© 2017, Marcus Skupin

Die Arten von Leopardus tigrinus (Ozelotkatze | Tigerkatze) und Leopardus guttulus (Südliche Ozelotkatze) bevorzugen unterschiedliche Lebensräume.

Während die Ozelotkatze die Savannen und Strauchwälder Brasiliens bevorzugt, lebt die Südliche Ozelotkatze im Atlantischen Regenwald, einem Gebiet, das mit die größte Artenvielfalt (Biodiversität) weltweit beherbergt und an der Ostküste Brasiliens liegt. Das Verbreitungsgebiet der Südlichen Ozelotkatze zieht sich von dort bis zum Pantanal, einem der größten Binnenfeuchtgebiete der Erde, wo die Südliche Tigerkatze allerdings eher die trockeneren Gebiete bewohnt.

Südliche Ozelotkatzen sind gute Kletterer, halten sich jedoch überwiegend am Boden auf, wo sie meist kleinere Säuger (Mäuse, Hörnchen) mit einem Gewicht bis zu 100 Gramm, selten auch größere Tiere wie kleine Affen, Agoutis oder Enten erbeuten.

Oncilla, Ozelotkatze

Südliche Ozelotkatze

© 2017, Marcus Skupin

Die Südliche Ozelotkatze lebt einzelgängerisch und ist hauptsächlich nachtaktiv. Insbesondere in Gegenden in denen der Ozelot vorkommt, sind die Südlichen Ozelotkatzen auch in der Dämmerung aktiv. Der deutlich größere Ozelot ist sowohl Nahrungskonkurrent als auch oft tödlicher Gegner für Ozelotkatze, Langschwanzkatze und Jaguarundi (Ozeloteffekt).

Südliche Ozelotkatzen sind bei der Paarung nicht saisonal gebunden. Nach einer Tragzeit von 75 bis 78 Tagen werden 1-4 Kitten geboren (im rechnerischen Durchschnitt 1,12 Jungtiere). Der Nachwuchs öffnet seine Augen in einem Alter von 8-17 Tagen und wird in einem Alter von etwa 3 Monaten entwöhnt. Mit 11 Monaten ist die Südliche Ozelotkatze etwa so groß wie ihre Eltern, wird jedoch erst spät, in einem Alter zwischen 2 und 2 1/2 Jahren geschlechtsreif.

Von der Südlichen Ozelotkatze sind Paarungen mit der Salzkatze bekannt (Hybridisierung).

Die Lebenserwartung der Südlichen Ozelotkatze liegt zwischen 15 und 21 Jahren.

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"Unter allen Geschöpfen dieser Erde gibt es nur eines, das sich nicht versklaven lässt. - Die Katze."
(Mark Twain, 1835-1910)

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© 2016, Marcus Skupin

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