Die Katzenarten Ägyptens


Die Katzenarten Ägyptens
Das Leben in Ägypten spielt sich heutzutage hauptsächlich im Niltal zwischen Assuan und dem Delta, sowie in einigen Oasen in der Lybischen Wüste ab. Hier gibt es lebensnotwendiges Wasser für Mensch und Tier.
Noch vor etwa 9000 Jahren dürfte die dortige Landschaft allerdings vollkommen anders ausgesehen haben. Forschungen zur Folge gab es zu dieser Zeit auch in Ägypten ausgedehnte Busch- und Savannenlandschaften die neben zahlreichen anderen Tierarten mindestens sieben (7) Katzenarten einen Lebensraum gaben.
Im alten Ägypten
Ägyptens feline Fauna bestand seinerzeit aus Löwen, Geparden und wohl auch Leoparden, die schließlich durch die anhaltende Trockenheit und die damit einhergehende Wüstenbildung immer weiter zurückgedrängt wurden und heute in Ägypten (außer im Zoo) nicht mehr vorkommen.
Daneben kamen in Ägypten mit Falbkatze, Sandkatze und Karakal ursprünglich mehrere afrikanische Kleinkatzenarten vor. Auch die Rohrkatze - eigentlich eine asiatische Vertreterin der Kleinkatzen - erweiterte ihren Lebensraum mit der Zeit bis nach Afrika.
Löwen kommen in Ägypten wohl bereits seit spätpharaoner Zeit nicht mehr vor. Andere große Katzenarten, Gepard und Leopard, haben sich erheblich länger behauptet und gelegentlich gibt es Berichte, nach denen sie noch heute in einsamen Gegenden des Sinai und anderen Wüstenregionen anzutreffen sein sollen.
Der Gepard konnte zu früheren Zeiten in der Qattara-Senke in der Lybischen Wüste, im Sinai und in den Wüstengebieten entlang des Mittelmeeres angetroffen werden. Heute dürfte er allenfalls noch vereinzelt in den Akazienhainen und Salzsümpfen der Qattara-Senke anzutreffen sein.
Auch Leoparden waren einst in der Lybischen Wüste anzutreffen. Zuletzt beobachtet wurden sie dort im Jahr 1913. Von der Sinaihalbinsel existieren bestätigte Berichte aus den 1950er-Jahren. Aktuell könnte der Leopard noch in der bergigen Region um Gebel Elba in der Nähe des Roten Meeres vorkommen.
Leoparden dürften allerdings in Ägypten insgesamt recht selten gewesen sein, denn Pantherfelle wurden im Rahmen bestehender Handelsbeziehungen insbesondere aus Nubien importiert, wohl bis schließlich Nubien zur Zeit des Mittleren Reiches durch Ägypten erobert wurde.
Expeditionsleiter Herchuf jedenfalls brachte seinem Pharao Pepi II neben einem bestellten Tanzzwerg auch Leoparden aus dem Land Jam mit. [1]
Während die genannten großen Katzenarten - bis auf die oben geschilderten Vermutungen - heute wohl eher nur noch südlich Ägyptens zu finden sind, konnten sich die kleinen Vier; Sandkatze, Falbkatze, Karakal und auch die Rohrkatze in der ägyptischen Fauna behaupten und sind dort bis heute anzutreffen.
kätzische Götter
Die Katzenarten Ägyptens haben auch in die dortige Götterwelt Einzug gehalten. Zahlreiche alt-ägyptische Götter werden mit dem Löwen oder dem Panther in Verbindung gebracht. Später trat auch die Katze, insbesondere in Bubastis als Göttin hinzu.
(Anmerkung: Unter dem Begriff "Panther" wurden zu damaliger Zeit scheinbar Gepard und Leopard zusammengefasst).
Die drei Großen
Die vier Kleinen
Götterkatzen - Katzengötter
Quellen:
[1] Rummel, Ute: Das Pantherfell als Kleidungsstück im Kult; Bedeutung, Symbolgehalt und theologische Verortung einer magischen Insignie (2008)
Artikeldaten
"Die Katzenarten Ägyptens", Marcus Skupin, 2012 bei Welt-der-Katzen.de (veröffentlicht am 24. Dezember 2012, Stand: 6. Juni 2025)