Angorakatze

Angorakatze

Die Angora-Katze (Felis maniculata domesticus angorensis) (Fig. 16), ist die schönste, kostbarste und von den ausländischen Katzen auch die bekannteste und verbreiteste.
Dieses prachtvolle, vornehme Tier stammt aus Hochasien, und Pallas scheint den Manul als die Stammform derselben anzusehen, welche Ansicht Fitzinger zu teilen geneigt ist. Brehm hingegen hält es für wahrscheinlich, daß sie nichts anderes ist, als eine aus Gebirgsgegenden herrührende Zuchtrasse, welche sich infolge klimatischer Einwirkung nach und nach herausbildete und ihre Merkmale vererbte. So sah Radde im Süden Sibiriens immer nur schöne graue oder blaugraue Angoras, sogen. Chinchilla-Katzen. In dem Städtchen Tjumen, etwas östlich vom Ostabhange des Ural, traf er die ersten an, weitere kamen ihm in den russischen Ansiedlungen zu Gesicht, doch waren sie auch da seltener wie die gewöhnlichen Hauskatzen.

Ob Angora das eigentliche Heimatsgebiet dieser vornehm aristokratischen Katze ist, kann mit Sicherheit nicht nachgewiesen werden; man neigt allerdings der Ansicht zu, weil auch dorther die langhaarigen Angora-Ziegen und -Kaninchen stammen sollen. Jedenfalls darf diese Katze als eine feste Rasse angesehen werden, da sie ihre charakteristischen Merkmale bestimmt und sicher vererbt, und unbestritten ist eine gutgepflegte, im vollen Haarkleide prangende Angora-Katze, gleich welcher Färbung, die anziehendste Erscheinung unter sämtlichen Katzen.

In ihrem Äußeren hat sie etwas löwenähnliches, da sich namentlich vom Gesicht aus an Hals und Brust eine volle, abstehende, etwas hängende Haarmähne bildet. Besondere Länge erreicht auch das Haar auf dem Rücken und an den Seiten, ebenso an der Rute, die dadurch buschig und länger erscheint, wie sie in Wirklichkeit ist. Die Haare in dem inneren Ohr sind verlängert und büschelartig, das Gesicht und die Pfoten kürzer behaart. Das Haar selbst ist von seidiger, glänzender, weicher Struktur mit ganz leichter Wellung. Am beliebtesten sind die weißen und silberfarbigen, dann folgen blaue, schwarze, graugestreifte und isabellfarbige. Andere Farben dürfen wohl auf Zuführung fremden Blutes resp. Kreuzung mit gewöhnlichen Katzen zurückführen sein und zeigen diese auch nie das volle, reiche, seidigglänzende Haar.

Fast scheint die Angora-Katze sich ihrer Schönheit bewußt zu sein, da sie in ihrer überaus großen Klugheit sehr empfänglich für Schmeicheleien ist und sich gern bewundern läßt. Sie besitzt ein ruhiges, fast phlegmatisches Temperament, ist träge, doch von angenehmen Manieren, und ihr ganzer Charakter zeigt etwas aristokratisches, vornehmes. Weil sie mehr die Nähe des Menschen liebt wie ihre Verwandten, zudem ein ausgesprochenes Salontier ist, das am liebsten tagsüber nichtsthuend auf weichen Kissen der behaglichen Ruhe fröhnt und so stets unter der Kontrolle des Menschen steht, rühmt man ihr mehr Anhänglichkeit und Klugheit nach, und fast scheint es, daß dies der Fall ist, wenn man sie beobachtet, wie sie ihrem Gebieter oder ihrer Gebieterin schnurrend auf Tritt und Schritt folgt, sich an sie schmiegend und zu Liebkosungen geradezu auffordert. Sie ist in wahrem Sinne des Wortes ein verhätscheltes Schoßkind, zu dem ihr kostbarer Besitz Anlaß gab.

Würde unseren übrigen Katzen dieselbe Sorgfalt, Pflege und liebvolle Behandlung zu teil, so dürfte als gewiß anzunehmen sein, daß sich auch die gewöhnlichen Hauskatzen zu mehr umgänglichen Tieren herangebildet hätten.

Wer Angora-Katzen besitzt, pflegt und züchtet, muß darauf bedacht sein, das lange reiche Haar einer sorgfältigen Behandlung zu unterziehen, und diese besteht in vorsichtigem Auskämmen desselben. Geschieht dies nicht, so verfilzt sich das Haar, namentlich während der Neubildung desselben; Die Angora-Katze verliert dann an Ansehen und wird zu einem abscheulichen, unentwirrbaren Filzknäuel. Das Kämmen muß regelmäßig vorgenommen werden und zwar mit einem nicht zu scharfen Kamme, da sonst die Haare leicht ausreißen und dem Tier empfindliche Schmerzen verursacht werden. Für die Sauberkeit sorgt die Katze selbst, dank ihrer angeborenen Reinlichkeit; sie putzt, leckt und streicht den ganzen Tag an ihrem Fell herum. Vorsichtige Pfleger waschen auch der Angora-Katze morgens mit einem weichen Schwämmchen und lauwarmem Wasser die Augen sauber aus. Wer je eine wirkliche und schöne Angora-Katze besessen, wird entzückt von ihrer nobeln Schönheit und ihrem aparten Benehmen sein, das ist aber auch alles, was man von ihr verlangen kann und darf. Sie fordert viel und giebt dafür nur sehr weniges, und selten versteigt sie sich einmal dazu, ein gerade an ihr vorbeihuschendes Mäuschen zu fangen. Sie liegt am liebsten auf weichem, molligem Pfühl, läßt sich pflegen und beansprucht die ausgesuchtesten Leckerbissen; doch alles dies kann nicht hindern, daß der wirkliche Katzenfreund in ihrem Besitz allein seine volle Befriedigung findet, da sie unstreitig, was Schönheit anbelangt, die Perle aller Katzen ist.

Khorassan Katze

Khorassan Katze

Die Khorassan- oder persische Katze (Fig. 17) scheint eine Abart der Angora-Katze zu sein, ihr Haar ist indes etwas wolliger, lockiger, doch immerhin noch von besonderer Länge. Die Farbe ist dunkel-blaugrau. Was Schönheit anbetrifft, steht sie der Angora-Katze ziemlich nahe, doch ist sie weit seltener wie Diese.

"Die Katze wurde erschaffen, um die Annahme zu widerlegen, dass alles dazu da sei, dem Menschen untertan zu sein."

Der Gepard

Gepard

Gepard

© Marcus Skupin

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Marcus Skupin

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