Nutzen der Katzen in der Medizin

Heilkraft der Katzen

Katzen in der Medizin

Katzen in der Medizin

aus: Zoologia, 1662

Die wild und zahme Katze/
die kommen auch herbey.
Dann in die Apotheck sie geben sechserley:
Das Fett und Fell, den Kopff, den Koth und auch das Blut/
Von schwarzen Katzen ist die Nachgeburt auch gut.

1. Das Fett von Katern die bereits verschnitten seynd/
Es hilft dem Gliederweh, ist deren reissen Feind.
2. Das Katzenfell thut auf den Bauch und Magen legen/
Es wärmt und thut darin natürlich Hitz erregen.
3. Den schwarzen Katzenkopff zur Aschen nur gebrant/
Er hilft den Augen, ist derhalben wol bekant.
4. Den Katzenkoth mit Senf und Essig wol vermischt/
Schmiert euch / in Podagra dann er die Schmerzen tüscht.
5. Nemmt aus dem Schweif das Blut, es muss ein Katter seyn/
Drey Tropfen in der Fraiß man nützlich nimmet ein.
6. Von einer schwarzen Katz / die da zum ersten trägt/
Die Nachgeburt am Hals getragen, sie erlegt /
die Augenschmerzen / macht ein schärpfferes Gesicht /
Durch solch verächtlichs Werk wird diese Kur verricht.

Commentarius oder Auslegung über die sechs Stück von der Katzen.

Die Katz ist zweyerley, zahm und wild, die wilde hat in der Arsney den Vorzug;
Ketzengeschlecht gehöret under die Animalia Digitata Vivipara, Katzen geben sechs Stück zum Gebrauch, darunter das erste das Fett ist:

1. Katzenfett: Axungia Cati Castrati

Das Fett von Katern die bereits verschnitten seynd
Es hilft dem Gliederweh, ist deren reissen Feind.

Das Fett von einer verschnittenen Katze wärmet, erweicht, zertheilt,
ist trefflich gut zu dem Gliederreissen, zu Contracturen,
doch wird allhier das Fett von einer wilden Katzen der zahmen vorgezogen.

2. Katzen-Fell: Pellis cati

Das Katzenfell thut auf den Bauch und Magen legen,
Es wärmt und thut darin natürlich Hitz erregen.

Von Katzen-Fell machet man Stauchen, gut zu contracten Gliedern,
einen Flecken davon auff den Magen gelegt,
erwärmet denselbigen, macht appetit,
doch muß mans bey Zeiten darvon thun,
es zehret sonst zu starck.

3. Katzen-Kopff: Caput Cati nigti

Den schwarzen Katzenkopff zur Aschen nur gebrant/
Er hilft den Augen, ist derhalben wol bekant.

Der Kopff von einer schwartzen Katzen zur Aschen gebrant,
dieselbige in die Augen geblasen reinigt solche von allerhand Zuständen und Wolcken, bevorab so man sie täglich dreymal dahinein bläset.
Das Gifft, welches die Katzen bey sich haben, ist allein in dem Hirn derselbigen,
sonst seynd am übrigen Leib die Katzen gut zu essen,
bevorab delecktieren sich Winterszeit die Franzosen mit solcher Speiß, welche ihnen die Deutsche nicht mißgönne.

4. Katzen-Koth: Stercus Cati

Den Katzenkoth mit Senf und Essig wol vermischt/
Schmiert euch / in Podagra dann er die Schmerzen tüscht.

Katzenkoth mit gleichschwer Senf und Essig vermischt, sich damit geschmiert,
macht den Kahlköpffen Haar wachsen und lindert die Podagrische Schmerzen

(Anm.: Podagra = Gicht am Grundgelenk des großen Zeh)

5. Katzen-Blut: Sanguis Cati

Nemmt aus dem Schweif das Blut, es muss ein Katter seyn/
Drey Tropfen in der Fraiß man nützlich nimmet ein.

Unter dem Katzenschweif findet man ein Aederlein, daraus drey Tropffen Bluts genommen, vertreibet gewiß die schwere Noth, also vertreibet auch das Blut auß dem Ohr der Katzen, die umb sich fressende Krätz, Herpes genant.

6. Nachgeburt: Secundina Catinihgri primipari

Von einer schwarzen Katz / die da zum ersten trägt
Die Nachgeburt am Hals getragen, sie erlegt
die Augenschmerzen / macht ein schärpfferes Gesicht /
Durch solch verächtlichs Werk wird diese Kur verricht.

Die Nachgeburt von einer schwarzen Katzen, die zum ersten Mal geworffen, am Hals getragen, ist gut zu allerhand Zuständen der Augen.

So viel vor dißmal von der zahmen und wilden Katz.

Nutzen und Schaden der Katze...

Nutzen der Katze

Vom Nutzen der Katzen: "Das Katzenfleisch ist eßbar, und schmeckt süßlich, wie Kaninchenfleisch."

Gefahr und Schaden von der Katze

Gefahren durch Katzen: "Bei großem Hunger fallen sie öfters unwehrsame Kinder und Leichen an."

Quelle:

Becher, Johann Joachim: Zoologia 1662 (* 06. Mai 1635 in Speyer, Oktober 1682 in London), deutscher Gelehrter

FELIS (Le chat)

"Von dem Nutzen dieses Thieres lässt sich nicht viel sagen. Es ist zwar in unsern Häusern gewissermassen nothwendig geworden. Aber die blosse Liebhaberey für eine Katze kann man um so weniger entschuldigen, als diese in der That oft ein wahrhaft gefährlicher Feind für ihren Besitzer werden kann.

Es lässt sich an den traurigen Beyspielen, die man von der Tücke und Grausamkeit der Katze erzählt, im Ganzen nicht zweifeln, und nicht minder ausgemacht scheint es, dass viele Theile der Katze, selbst ihr Odem und ihre Ausdünstung für den Menschen ein gefährliches Gift enthalten.
Schon manche blinde Liebhaber dieses Thieres, die ihm in Schlafgemächer und selbst Bettstellen einen ungehinderten Zutritt gestatteten, sollen ihre Vorliebe mit einem frühen Tode gebüsst haben."

Naturhistorische Beschreibung der Säugthiere, Band 1 nach Buffon, bearbeitet von Karl Schmid, 1814

Bastet

Bastet

© 2012, Marcus Skupin

In früheren Zeiten, im Alten Ägypten war die Katze nicht nur als Mäusefänger beliebt. Sie hatte vielmehr einen göttlichen Status, was nicht zuletzt durch die zahlreichen Gottheiten bezeugt wird, die mit kätzischen Attributen ausgestattet wurden.

Liebe ist das höchste Gut der Welt! Wo Du sie findest, halte sie fest - denn ohne sie kannst Du nicht leben.

Marcus Skupin, 1982

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