Skelett

Stabiles Skelett

Tigerskelett

Tigerskelett

aus Brehms Tierleben, 1848

Katzen verfügen über ein stabiles Skelett, das jedoch sehr leicht und elastisch gebaut ist. Es erlaubt die Wendigkeit der Katze, die insbesondere bei der Jagd von großem Vorteil ist und auch die elegante Fortbewegung der Tiere ermöglicht.

Die Hinterbeine der Katzenarten sind grundsätzlich länger und kräftiger als ihre Vorderbeine. Hierdurch wird der kräftige Absprung ermöglicht. An den Vorderpfoten befinden sich 5 an den Hinterpfoten 4 Zehen, jeweils mit Krallen.

lose sitzende Schulter

Wesentlichen Beitrag zur Wendigkeit der Katze leistet die Natur mit dem System der "lose" sitzenden Schulter. Die Schulterblätter sind nämlich lediglich durch Muskeln und Bänder mit der Wirbelsäule verbunden. Darüber hinaus fehlt der Katze ein Schlüsselbein. Lediglich ein Fragment, ein kleiner in die Muskulatur eingebetteter Knochen ist noch vorhanden. Dadurch wird die Bewegungsfreiheit der Katze weiter erhöht, denn so war es der Natur möglich den Brustkorb der Katze schmaler zu "gestalten", die sich somit z.B. durch engere Spalten etc. zwängen kann.

PÖPPIG [2] (1847) beschreibt das Schlüsselbein der Katze wie folgt: "Das Schlüsselbein erscheint nur als kleine, schwache und gekrümmte Knochengräte, die sich nicht, wie gewöhnlich, anfügt und gewisse Bewegungen der vorderen Glieder beschränkt oder unterstützt, sondern nur durch sehnige Bänder befestigt ist."

Knochen

Gepardenlauf

Katze (Gepard); Zehengänger

© 2012, Marcus Skupin, Welt der Katzen

Das gesamte Katzenskelett besteht aus durchschnittlich 244 Knochen. Die Anzahl variiert beispielsweise in Abhängigkeit von der Schwanzlänge. Ein Luchs hat mit seinem kurzen Schwanz weniger Knochen als ein Tiger.

Die Knochen bestehen innen aus verkalkten Streben, den sogenannten Trabeculae deren Hohlräume mit Knochenmark gefüllt sind. Die Blutzufuhr zu den Knochen verfügt über eine Membranöffnung. Der Schädel besteht aus 29 Einzelknochen, die zur Erleichterung der Geburt erst anschließend miteinander verwachsen.

Das Wachstum der Knochen wird durch Hormone gesteuert und zwar sowohl durch Wachstums- als auch Geschlechtshormone. Aus diesem Grunde bekommen Katzen, die sehr früh kastriert werden auch etwas längere Beine.

Apropos Beine; gerade die Knochen in den Beinen der Katzen sind besonders leicht und gewährleisten auch dadurch gute Lauf- und Sprungleistungen mit großer Spurtstärke. Katzen bewegen sich auf den Zehen. Mittelfuß und Fersenbein haben bei der Fortbewegung keinen Bodenkontakt.

44-58 Wirbel

Die Wirbelsäule der Katzen besteht aus 44-58 Wirbeln, die sich wie folgt aufteilen:

7 Halswirbel,
13 Rückenwirbel,
7 Lendenwirbel,
3 Kreuzbeinwirbel (miteinander verwachsen),
13-28 Schwanzwirbel.

Die Hauskatze hingegen besitzt 50-53 Wirbel, davon 20-23 Schwanzwirbel.

Form und Proportionen des Skelettes sind bei allen Katzen nahezu gleich, egal ob Hauskatze oder Tiger; lediglich die Größe des Skeletts ist natürlich unterschiedlich. Katzen verfügen übrigens über etwa 40 Knochen mehr als wir Menschen.

Die folgende Tabelle enthält Daten aus einer Zusammenstellung von Fitzinger aus dem Jahr 1868 [1]. Die Bezeichnungen der Gattung werden heute in dieser Form teilweise nicht mehr verwendet.

Katzenart | Wirbel

Hals

Rücken

Lende

Kreuzbein

Schwanz

Summe

nach:

Panthera leo

7

13

7

3

25-27

55-57

Danbonten, Cuvier, Wagner

Panthera tigris

7

13

7

3

25-26

55-56

Cuvier, Wagner

Panthera Leopardus

7

13

7

3

24

54

Danbenton, Cuvier

Panthera Onca

7

13

7

3

19

49

Cuvier

Panthera pardalis

7

13

7

3

18

48

Cuvier

Panthera concolor

7

13

7

3

22-23

52-53

Cuvier, Danbenton

Galeopardus serval

7

13

7

3

19

49

Cuvier

Lynx vulgaris

7

13

7

3

13-17

43-47

Danbenton, Wagner

Felis domestica

7

12-13

7

3

22-24

52-53

Wagner, Danbenton, Cuvier

Deformationen

Durch die Rassekatzenzucht haben sich allerdings bei verschiedenen Katzenrassen die Schädelformen gegenüber der ursprünglichen Form verändert. Extrembeispiele sind hier der rundliche Schädel mit gedrungenem Oberkiefer der Perserkatze (Brachyzephalie) sowie der verlängerte Schädel der Siamkatzen bzw. Orientalen und ihr nahe verwandter Rassen.

Quellen

[1] Fitzinger, Leopold Josef, Dr., Revision der zur natürlichen Familie der Katzen (Feles) gehörigen Formen, 58. Bd. Akad. d. Wissensch., 1. Abteilung, November 1868
[2] Pöppig, Eduard: Illustrierte Naturgeschichte des Thierreichs, Band 1, S. 91 bis 111, Leipzig, Verlagsbuchhandlung J.J.Weber, 1847

Liebe ist das höchste Gut der Welt! Wo Du sie findest, halte sie fest - denn ohne sie kannst Du nicht leben.

Marcus Skupin, 1982

Katzensprache

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Kompendium der Katzensprache Edition Welt der Katzen, Band 8 Die Katze setzt neben der Lautsprache, die weit mehr ist, als ein einfaches "Miau", zahlreiche Ausdrucksmöglichkeiten der Körpersprache...

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