Medizinische Katzenbetreuung (Gesundheitsvorsorge)

Marcus Skupin | Welt der Katzen Freitag, 20. Dezember 2019 von Marcus Skupin | Welt der Katzen

Impfen, entwurmen und ...

Gesundheitsvorsorge bei der Katze

Um Erkrankungen der Katze vorzubeugen und natürlich im Falle eines Falles, wenn Deine Katze einmal krank werden sollte, ist eine medizinische Betreuung unerlässlich.

Am besten ist es, wenn Du deine Katzen regelmäßig beobachtest und darauf achtest, ob sich Veränderungen im Verhalten, verminderte Spielfreudigkeit, viel Schlafen, Fressunlust, mattes Fell, Kopfschiefhaltung oder auch die vor schauende Nickhaut im Auge und sonstige Anzeichen zeigen, die anders sind als Du es von Deiner Katze gewohnt bist. Du kennst Deine Katze am besten und so wird Dir meist schnell auffallen, wenn etwas nicht stimmt.

Entwurmung

Bezüglich einer Entwurmung von Katzen ist es zunächst wichtig zu wissen, dass eine Wurmkur nicht prophylaktisch, also nicht vorbeugend wirkt.

Das bedeutet, dass die Wurmkur nur dann wirkt, wenn die Katze tatsächlich Würmer hat. Infiziert sich die Katze erst kurz nach der Wurmkur, so wirkt diese nicht.

Um sicher zu gehen, ob die Katze eine Wurmkur benötigt, müsste streng genommen jedes mal eine Kotuntersuchung beim Tierarzt durchgeführt werden. Dies ist allerdings recht aufwendig, so dass empfohlen wird, die Katze in Anlehnung an das sogenannte ESCCAP-Schema zu entwurmen.

Katzen ohne Auslauf (geringes Risiko)
1 x jährlich eine Wurmkur, alternativ 1 Kotuntersuchung und Wurmkur bei positivem Ergebnis.

Katzen mit Auslauf unter Aufsicht (mittleres Risiko)
4 x jährlich eine Wurmkur, alternativ 1 Kotuntersuchung alle drei Monate und Wurmkur bei positivem Ergebnis.

Katzen mit Freigang, Zuchten, Tierheime (hohes Risiko)
12 x jährlich eine Wurmkur, alternativ 1 monatliche Kotuntersuchung und Wurmkur bei positivem Ergebnis.

Impfungen

Impfen

Impfschema

Im Gegensatz zur Wurmkur wirken Impfungen prophylaktisch, also vorbeugend.

Teil der Gesundheitsvorsorge bei der Katze sind daher regelmäßige Impfungen gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen. Erhält Ihre Katze Auslauf oder ist der Gang zu einer Katzenausstellung geplant (mit Katze natürlich ;) ), so ist zusätzlich jedenfalls eine Tollwutimpfung erforderlich.

Da es einen verbindlichen Impfplan für Katzen nicht gibt, empfiehlt es sich Impfarten und -Intervalle mit dem Tierarzt abzusprechen. Dieser wird Sie beraten und auch Alter und Gesundheitszustand Ihrer Katze berücksichtigen. Voraussetzung für jede Impfung ist, das das Tier gesund und parasitenfrei ist.

Die Grundimmunisierung wird üblicherweise ab der 8. Lebenswoche durchgeführt, wobei diese bei allen Impfungen außer gegen die Tollwut aus einer Erstimpfung und einer Nachimpfung nach etwa 4 Wochen besteht. In der Folgezeit sind regelmäßig Auffrischungsimpfungen erforderlich. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass viele Impfstoffe erheblich länger wirksam bleiben, als dies die Impfempfehlungen der Hersteller vermuten lassen.

Ohrmilben

Ohrmilben sind Parasiten, die speziell in der Ohrmuschel und im Gehörgang der Katze leben. Sie sind weit verbreitet.

Symptome für einen Ohrmilbenbefall sind schwarz gefärbte Krümel im Katzenohr, die oft verkrustet sind. Von Ohrmilben befallene Katzen leiden meist unter starkem Juckreiz, was durch Schiefhaltung oder Schütteln des Kopfes ausgedrückt wird.

Bei Verdacht auf Ohrmilben können diese vom Tierarzt sicher diagnostiziert und bekämpft werden.

Kinnakne

Am Kinn der Katze können sich kleine Mitesser oder Pickel bilden, deren Ursache in einer Verhornung der Oberhaut und damit einhergehender Verstopfung der Talgdrüsen vermutet wird. Als mögliche, weitere Ursachen werden eine verminderte Immunabwehr sowie eine Erblichkeit der Veranlagung angenommen.

Die Hautveränderung kann sich zu kleinen Eiterpickeln entwickeln, sofern sich an den betroffenen Hautstellen Bakterien ansiedeln. Aus diesem Grunde ist vorbeugend von der Verwendung von Plastiknäpfen für Futter und Wasser abzuraten. Das Material bildet nämlich mit der Zeit feinste Risse, in denen sich schnell Bakterien ansiedeln können.

Die Katzen haben im Regelfall keine Beschwerden. Trotzdem sollten betroffene Hautstellen vorsichtig desinfiziert werden und bei ausgeprägter Form der Kinnakne Untersuchungen auf Pilze, Hefen und Bakterien erfolgen.

Flöhe | Zecken

Hat die Katze Auslauf ist das Risiko, sich einen Floh oder eine Zecke einzufangen recht groß.

Es empfiehlt sich daher, die Katzen regelmäßig auf Flöhe und Zecken zu untersuchen (Untersuchung der Haut / Flohkamm), bei Befall den Floh bzw. die Zecke zu entfernen und anschließend ein entsprechendes Mittel zu verwenden um evtl. vorhandene weitere Parasiten abzutöten.

Erbkrankheiten

Nicht wenige mögliche Erkrankungen können von den Eltern an deren Nachkommen vererbt werden (Erbkrankheiten). Einige dieser erblichen Erkrankungen bzw. Erbkrankheiten sind weit verbreitet, andere kommen hauptsächlich bei bestimmten Katzenrassen vor. Die genetische Disposition, nicht der tatsächliche Ausbruch einer solchen Erkrankung, lässt sich in vielen Fällen durch Gentests feststellen.

Tierarztbesuch

Abschließend empfiehlt es sich, die Katze auch ohne konkrete Erkrankung, regelmäßig einmal beim Tierarzt des Vertrauens durchchecken zu lassen.

Der Tierarzt wird zudem auch gern beraten, ob insbesondere bei (künftigen) Zuchtkatzen bestimmte Tests zum Ausschluss genetischer Erkrankungen angezeigt sind.

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