Ernährung | Jagd
Die Nahrung des Geparden besteht überwiegend aus Gazellen, Antilopen, Impalas, Kudus oder auch Zebras sowie Vögeln, Hasen und Nutzvieh und wird tagsüber hauptsächlich am frühen Morgen oder am Spätnachmittag, wenn die Temperaturen einigermaßen erträglich sind, erjagt. Gelegentlich allerdings jagen Geparde auch in der gleissenden Sonne, was den Vorteil bietet, dass Nahrungskonkurrenten ruhen und die Chancen, das die eben erjagte Beute nicht durch Dritte gefressen wird, deutlich erhöht. Das natürliche Vorkommen von Geparden zeigt an, dass es Beutetiere in einer Größenordnung von 20-50 kg gibt. Die übliche Beute besteht aus Huftieren mit einem Gewicht von bis zu 40 Kilogramm (Quelle 13). Große Beutetiere wie beispielsweise Gnus werden nur in Ausnahmefällen angegriffen. Die Gefahr einer ernsthaften Verletzung, die für die Raubkatze zum Hungertod führen würde, ist einfach zu groß.
Die Jagdfrequenz liegt bei 2-3 Tagen, die Erfolgsquote bei unter 40 Prozent und das, obwohl die Geparde eine nicht erfolgversprechende Jagd von vornherein unterlassen. Nur Weibchen, die Jungtiere zu versorgen haben und zusätzlich zum eigenen auch den Nahrungsbedarf des Nachwuchses erjagen müssen, gehen täglich auf die Jagd. Übrigens dürfen bei den Geparden - im Gegensatz z.B. zu den Löwen - die Jungtiere immer zuerst fressen.
Bevor das geschlagene Wild gefressen wird, ruhen Geparde zunächst aus. In einem der von Robyn Hetem und Kollegen beobachteten Fall, dauerte es 2 Stunden, bevor der Gepard seine Beute zu fressen begann).
Die Beute wird möglichst an einen schattigen Ort gezogen und dort verschlungen. Problematisch ist, das während der erforderlichen Verschnaufpause die Tiere ihre Beute oft nicht wirksam verteidigen können, so dass diese zwischenzeitlich häufig durch Löwen, Hyänen oder auch Paviane gefressen wird. Einzeln lebende Geparde sind diesbezüglich besonders benachteiligt. Gepardengruppen gelingt es hingegen oft, andere Räuber eine Zeit lang abzuwehren und somit zumindest einigermaßen gesättigt das Feld zu verlassen. Der Tagesbedarf eines ausgewachsenen Geparden liegt bei etwa 4 kg Fleisch. Die Tiere versuchen ihre Beute - nach der erforderlichen Verschnaufpause - möglichst schnell zu fressen. Das Muskelfleisch wird nach den Innereien verspeist. Die benötigte Flüssigkeit wird überwiegend über das Blut der Beute aufgenommen.
Erst mit Beendigung der Jagd erhöhte sich die Körpertemperatur der Jäger, was die Forscher auf den Stress der Jagd selbst sowie des Ausschauhaltens nach Nahrungskonkurrenten wie Löwen oder Hyänen zurückführen.
Quellen
[1] Robyn S. Hetem, Brenda A. de Witt, Linda G. Fick, Leith C.R. Meyer, Shane K. Maloney, Duncan Mitchell, Andrea Fuller: "Cheetah do not abandon hunts because they overheat"; Biological Letters, 24.07.2013;
[2] Müller, Anton: Die Reiche der Natur, Verlag Gottfried Vollmer, Hamburg, 18xx