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Alles Tarnung, die verschwindende Katze

Marcus Skupin | Welt der Katzen

Wer einen Tiger oder auch einen Leoparden betrachtet, dem fällt unmittelbar die rötliche bzw. mehr oder weniger starke orange Grundfärbung des Fells, verbunden mit den typischen Flecken oder Streifen auf.

Streifen und Flecken

Das Streifen und Flecken im Laubwerk der Bäume, im Gras oder im Schilf der Tarnung dienen und der kätzische Jäger so mit seiner Umgebung verschmilzt, leuchtet uns ein. Müssten hingegen die Katzen mit ihrer auffälligen Grundfarbe nicht von ihrer Beute schon von weitem gesehen werden? Schließlich sind die Rottöne im Fell doch eine deutliche Signalfarbe.

Tatsächlich ist die rötliche Färbung vieler Katzenarten in ihrer natürlichen Umgebung keinerlei Nachteil. Dies liegt zum einen daran, dass viele Säugetiere die Farbe rot und ihre Abwandlungen gar nicht als solche erkennen können.

Säugetieraugen weisen auf der Netzhaut sogenannte Zäpfchen und Stäbchen auf, die das einfallende Licht aufnehmen und die Impulse über Nervenbahnen ans Gehirn weiter leiten. Die Zapfen (von denen es unterschiedliche Arten gibt) sind dabei für das "Farbsehen" zuständig. Da viele Säugetieraugen keine Zapfen für das Sehen von "Rot" besitzen, wird diese Farbe von Ihnen als "gelb- bis grünlich" empfunden.

Hinzu kommt noch, dass das "Rot" im Fell der oft dämmerungsaktiven Katzen von möglichen Beutetieren in der Dunkelheit lediglich als dunkler Fleck wahrgenommen werden kann.

Sichtweise von Mensch und Hirsch

Die Fotos oben machen plastisch deutlich, wie sich das Sehen von Mensch und beispielsweise Hirsch unterscheidet.

Während der Mensch die rötliche Grundfärbung des Tigergesichtes deutlich erkennt, nimmt ein Hirsch oder ein anderes Beutetier lediglich Schattierungen von "Grün" sowie die schwarz-weißen Flächen im Tigergesicht wahr.

In der Dämmerung bleiben für beide nur Schattierungen, die sich kaum noch vom Hell-Dunkel-Farbspiel der Blätter unterscheiden.

Interessant zu wissen:

Wildtiere (Säugetiere) verstehen "Rot" nicht als Warnung, da sie diese Farbe nicht als solche wahrnehmen. Stattdessen steht bei ihnen die Farbe "Blau" für Gefahr, da diese in der natürlichen Umgebung nicht vorkommt; ein Grund warum an Straßen beispielsweise blaue Reflektoren angebracht werden, durch deren Einsatz die Zahl der Wildunfälle erheblich gesenkt werden kann.

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Marcus Skupin, 1982

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