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Auswahl Ihrer Katze

Unterschiedliche Vorstellungen

Bezüglich Katzen haben wir Menschen viele - zum Teil sehr unterschiedliche -Vorstellungen.

Für die einen sind sie das Symbol der Freiheit; es kommen Gedanken an Unabhängigkeit, Eigensinn oder ein aufregendes Vagabundenleben auf, für die anderen sind sie das Sinnbild von schnurrender Gemütlichkeit nahe dem prasselnden Kamin an einem kalten Winterabend; symbolisieren Wärme, Nähe und Geborgenheit.

So wie sich diese Vorstellungen von der Katze unterscheiden - so unterschiedlich sind auch die Gründe, die den Menschen heutzutage dazu bewegen, eine Katze in sein Heim aufzunehmen.

Da ist (um nur einige der vielen Möglichkeiten zu nennen) der Landwirt, der Katzen hält um Haus und Hof und natürlich hauptsächlich seine Ernte von Mäusen und Ratten zu schützen. Etwas entfernt wohnt vielleicht eine ältere Dame, der Minka ein freundlicher Gefährte gegen die Einsamkeit ist.
Dann gibt es den Tierfreund, der seine Katze aus dem Tierheim holt, um einer verstoßenen Kreatur eine neue Chance zu geben; die Familie, auf deren Terrasse eines Tages eine Katze saß, die seitdem geblieben ist; den Hobbyzüchter der wiederum aus verschiedenen Gründen zu diesem Hobby gelangt sein kann und vielleicht ein Kind, das sich schon immer ein niedliches Kätzchen als Spielgefährten gewünscht hat.

Wie immer die persönliche Motivation zur Anschaffung einer Katze auch sein mag, eines ist vor der Anschaffung unbedingt zu bedenken. Eine Katze ist ein Lebewesen, ein Geschöpf, das fühlen vielleicht sogar auch "denken" kann und das bei guter Haltung und Pflege durchaus ein Alter von bis zu 15 oder 20 Jahren erreichen kann. Mit der Anschaffung einer Katze übernehmen Sie mithin auch eine erhebliche Verantwortung.

Das gilt es auch in der jetzigen Zeit zu beachten, in der die Corona-Pandemie die Welt in Atem hält und bei oft eingeschränkten Sozialkontakten der Menschen, der Wunsch nach einem Haustier zu einem nicht unwesentlichen Anstieg der Haustierzahlen führt.

Information ist wichtig

Nun jedoch zur Frage der Wahl und Auswahl Ihrer Katze.

Grundsätzlich können und sollten Sie sich hierbei zunächst einmal an Ihren bereits vorhandenen Vorstellungen von einer Katze orientieren.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten sich über Katzen zu informieren und insbesondere sofern Sie bisher noch keine Katzenerfahrung besitzen, sollten Sie diese Möglichkeiten unbedingt nutzen. Sieh' dich im Tierheim nach zu vermittelnden Katzen um, durchstöbere das Internet, lese Tierzeitschriften, informiere dich über die verschiedenen Katzenrassen und besuche, sofern Dein Interesse in diese Richtung geht, eventuell einmal eine Rassekatzenausstellung.

Je nach persönlichen Geschmack und Deinen Vorstellungen von einer Katze, kannst Du zwischen Langhaar-, Halblanghaar-, Kurzhaar- und Nacktkatzen wählen. Du hast die Wahl zwischen Rasse- und Hauskatze: kannst, wenn Du dich für eine bestimmte Katzenrasse entschieden haben solltest weiter eine bestimmte Farbvarietät, wie "seal-point" oder "blue-point" oder auch eine "Tabby-Katze" (mit Streifung / Tigerung) auswählen. Die Möglichkeiten sind - je nach persönlicher Vorliebe - und natürlich abhängig von dem, was im Wurf Ihres Züchters oder im Tierheim vorhanden ist, nahezu unbegrenzt.

Auch zwischen Katze und Kater kannst Du dich ggf. entscheiden. - Zu beachten ist hier, dass nach meiner Erfahrung Kater vielfach einen "schluffigen" Charakter entwickeln, während Kätzinnen oft eher etwas eigensinniger und kratzbürstiger werden. - Allerdings ist der Charakter auch bei Katzen von Tier zu Tier unterschiedlich, so dass man sich darauf nicht unbedingt verlassen kann.

Des Weiteren kannst Du dich daran orientieren, welche Katze am meisten auf Dich wirkt. Meist entscheidet auch die Katze für Dich, indem sie sich z.B. auf deinem Schoß niederlässt und sich dort während Deines ganzen Besuchs nicht mehr wegbewegt. (In diesem Fall werden ehedem vorhandene Vorstellungen von Farbe und Geschlecht vielfach plötzlich völlig unwichtig!)

Auf einige Punkte solltest Du jedoch bei der Anschaffung unbedingt achten. Lese daher bitte ergänzend die Infos zum Kauf einer Katze.

Wichtig! Möchtest Du dich für eine Katze aus dem Tierheim oder vom Bauernhof entscheiden, so solltest Du bei Deinen Überlegungen berücksichtigen, das dort oft auch Tiere zu bekommen sind, die ohne genügenden menschlichen Kontakt aufgewachsen und entsprechend scheu sind. Sofern Du also ein verschmustes Kuscheltier suchst, so ist eine solche Katze nur bedingt zu empfehlen. Zumindest solltest Du dir darüber im klaren sein, dass in einem solchen Fall oft sehr viel Geduld und Zuwendung aufgebracht werden muss, bis ein solches Kätzchen Vertrauen zu Dir fasst. Zu bedenken ist in solchen Fällen auch, dass dieses Vertrauen häufig nur zu einer bestimmten Bezugsperson aufgebaut wird.

Als problematisch können sich im späteren Zusammenleben mit dem Kätzchen folgende Lebensbedingungen des Tieres in der Prägephase (etwa bis zur 7. Lebenswoche) herausstellen:

1. Reizarmut (sensorische Deprivation)
Katzen, die ohne genügende und unterschiedlichste Umweltreize aufgewachsen sind, konnten häufig nur ein begrenzt anpassungsfähiges Referenzsystem entwickeln. Dies kann zu verschiedenen Störungen, z.B. Ängsten führen.

2. Mangelnde Sozialisation
Ist eine Katze nur ungenügend sozialisiert, so ist es nicht unwahrscheinlich, dass sie im späteren Leben Schwierigkeiten hat, sich entsprechenden Lebensumständen anzupassen und sich adäquat zu verhalten.
Unterscheiden lassen sich unter dem Oberbegriff der mangelnden Sozialisation eine solche gegenüber dem Menschen sowie gegenüber anderen Katzen.

Die fehlende Sozialisation gegenüber dem Menschen führt dazu, dass die Katze scheu und äußerst zurückhaltend reagiert, sich nicht oder kaum "handeln" lässt und eher wie ein Wildtier denn wie eine Hauskatze reagiert. Einen Bezug zu einer solchen Katze herzustellen ist meist sehr schwierig und langwierig, da erlerntes Vertrauen zum Menschen fehlt. Häufig kann mit der nötigen Geduld nur eine Bindung an eine einzelne Person erreicht werden.

Katzen die gegenüber anderen Katzen nicht genügend sozialisiert sind, können im innerartlichen Umgang Schwierigkeiten haben. In Betracht kommt neben fehlendem Kontakt zu erwachsenen Katzen (z.B. bei einer Handaufzucht) auch eine mangelhafte Sozialisation bei einzeln aufgewachsenen Kätzchen, da Lerneffekte, die im gemeinsamen Spiel eintreten würden, fehlen.

Katze oder Kater?

Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass Kater, insbesondere nach erfolgter Kastration, einen regelrecht ,,schluffigen", d.h. gemütlichen Charakter entwickeln, während weibliche Katzen oftmals aufgeweckter und auch zickiger sind.

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Kranke und arg verschreckte Tiere sollten Sie auf keinen Fall kaufen, egal was Ihnen der Vorbesitzer oder Züchter erzählt.

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Wenn Du die Ratschläge beherzigst, solltest Du demnächst hoffentlich stolzer Besitzer eines munteren, ausgeglichenen Kätzchens sein.

Skupin, Marcus: Auswahl ihrer Katze, welt-der-katzen.de, online, 2001 (Stand: 11/2022)
Schroll, Sabine; Dehasse, Joel: Verhaltensmedizin bei der Katze, Enke Verlag, Stuttgart, 2009

Liebe ist das höchste Gut der Welt! Wo Du sie findest, halte sie fest - denn ohne sie kannst Du nicht leben.

Marcus Skupin, 1982

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