Aberglaube rund um die Katze
Katzenleichen als Schutz vor Hexen
Tote Katzen als "Schutzzauber"
Was macht der abergläubische Bauherr um das neue Haus vor bösen Hexen, Geistern und Dämonen (klingon: veqlargh) zu schützen? Er richtet eine oder mehrere Katzen gen Osten aus und "begräbt" sie unter den Dielen, vorzugsweise Nahe des Kamins, durch den die Hexen oder Dämonen sonst in das Haus eindringen und es dort auch wieder verlassen könnten.
Entsprechende Funde mumifizierter Katzen kommen heute gelegentlich bei Bau- und Renovierungsarbeiten an alten Häusern ans Licht.
Diese Häuser stammen übrigens nicht - wie man vielleicht glauben könnte - aus dem Mittelalter. Nein, tatsächlich fielen nicht wenige Katzen noch im 19. Jahrhundert diesem "Brauch" zum Opfer... und das nicht nur beim "einfachen Volk". Selbst in Kirchen finden sich nicht selten skelettierte Katzen.
Das Fell der Katzen musste übrigens unversehrt bleiben. Die Tiere wurden daher per Genickbruch getötet oder ertränkt.
Schutz der Ernte
Auch als Schutz vor bösen Geistern, die der Ernte schaden, wurden Katzen missbraucht.
Ein schwarzer Kater, vor der ersten Aussaat getötet und auf dem Felde vergraben, schützt dies vor schlechtem Wachstum und schlechter Ernte. Mehr zu schwarzen Katzen.
Alp, Feuerkatze und Hexenwesen
Personen, die als Alp wirken, erkennt man, wenn man in der Kirche um Mitternacht neunerlei Holz schnitzt, da kommen viele Katzen und diese erkennt man am anderen Tage in den Personen.
Hexen verwandeln sich meistens in Katzen.
Eine über den Weg laufende Katze bedeutet Unglück.
Wenn schwarze Katzen sieben Jahre alt geworden, werden sie selbst zu Hexenwesen und gehen am Walpurgistage zur Hexenversammlung - oder bewachen unterirdische Schätze.
Hexen reiten auf Katzen und man kann diese von ihnen befreien, indem man einen Einschnitt in Gestalt eines Kreuzes in ihr Fell macht.
Eine (weisse Gespenster-) Katze, die außen am Fenster erscheint, zeigt den baldigen Tod an (binnen zwei Stunden).
Miaut eine Katze, während der Rosenkranz für die Seeleute gebetet wird, so gibt es eine widrige Fahrt.
Wer die Katze ins Wasser trägt, der trägt sein Glück aus dem Haus.
Eine schwarze Katze mit weißem Fleck darf nicht im Hause geduldet werde, ihr Atem ist für Wickelkinder tödlich.
In eine neue Wohnung darf man nicht gleich die Katze mitnehmen, sonst muß jemand aus der Familie sterben.
Eine dreifarbige Katze ins Feuer geworfen, löscht dasselbe und heisst daher "Feuerkatze".
Eine Katze, die das Haus eines Kranken verläßt, kündigt dessen Tod an.
Putzt sich die Katze übers Ohr, oder niest sie, deutet das auf baldigen Regen hin.
Tritt ein junges Mädchen einer Katze auf den Schwanz, so bleibt es noch so viele Jahre ledig, wie das Tier Schreie ausgestoßen hat.
Sitzt vor der Trauung eine Katze auf dem Altar, so wird die Ehe unglücklich.
Eine dreifarbige Katze schützt das Haus vor Feuer und anderem Unglück, die Menschen vor dem Fieber.
Wer Katzen nicht mag, bekommt keine schöne Frau (aus China).
Ein Mädchen, das Katzen gut pflegt, wird zu seiner Zufriedenheit vermählt (aus Frankreich).
Ist bei einem Angriff einer Katze - auf das Vieh - ein Retter in der Nähe, so wird hierdurch die Angriffslust der Katze gesteigert. In ihren Krallen sammelt sich mehr Gift (babylonische Überlieferung, bChullin 52b).
Exorzismus
Gegen Teufel und Dämonen setzt die christliche Kirche den Exorzismus ein; eine Mischung aus Gebeten und Bannsprüchen. Satan und seine Vasallen werden vertrieben.
Wettervorhersage
Wer seine Katze gut beobachtet, soll anhand ihres Verhaltens erfahren können, wie sich das Wetter entwickelt.
leckt eine Katze ihr Fell gegen den Haarstrich, wird es Regen oder Sturm geben;
niest eine Katze, so kündigt sie ebenfalls Regen an (England);
eine niesende Katze soll Schnee vorhersagen;
frisst eine Katze Gras, wird es wiederum Regen geben;
auch wenn eine Katze sich mit der Pfote hinter den Ohren putzt wird es bald regnen (Frankreich);
putzt sich die Katze hingegen nur vor den Ohren, wird das Wetter gut (Schweiz);
Kratzen am Schwanz zeigt aufkommenden Sturm an;
kratzt eine Katze am Tischbein, an einem Besen oder Brett, so wird es windig;
geht die Katze längere Zeit nicht aus dem Haus, so wird es kalt;
auch wenn der Katzenschwanz Richtung Ofen oder Herd zeigt, droht ein Kälteeinbruch;
tut man einer Katze absichtlich etwas an, dann wird es hageln;
wenn Frauen Katzen gut pflegen, sollen sie beim Waschen gutes Wetter haben;
Wetter beeinflussen
Wer eine bestimmtes Wetter benötigt, der kann mit "Hilfe" seiner Katze gar ein wenig nachhelfen: Ein alter javanischer Volksglaube besagt nämlich, dass die Katze für Regen sorgen werde, wenn man sie nass macht oder badet.
Ob ein wenig Wasser für Nieselregen und das Baden für einen Wolkenbruch sorgen wird, ist allerdings nicht überliefert.