Engel
Alte Wesen - Engel

Bei den Engeln (klingon: nuQuanjaj) handelt es sich um die zweite Gruppe der Alten Wesen und damit ebenfalls um Geistwesen [vgl. 8]. Die Engel wurden wohl am ersten Tag der Schöpfung geschaffen, vor allem anderen.
Die Bezeichnung als Engel (lat.: angelus; hebr.: mal'ach= Bote, Gesandter, gr.: ἄγγελοι = Melder) ist eine Beschreibung ihrer Funktion [8].
Engel sind die höchsten Wesen in der ersten Schöpfung und wachen über diese Schöpfungsordnung [4]. Sie sind die ersten und mehrfach verwendeten Organe der schöpferischen Offenbarung, Mittler zwischen Gott und den Menschen [6]. Sie sind Diener und Boten des Schöpfers und Vollstrecker seiner Befehle [8]. Die urgöttliche Erleuchtung strahlt zuerst in sie ein und wird uns dann als unsere Erkenntnismöglichkeiten überragende Offenbarung vermittelt [6]. Sie überragen alle sichtbaren Geschöpfe an Vollkommenheit. Der Glanz ihrer Herrlichkeit zeugt davon [8] (vgl. Dtn 10,9-12).
Geflügelte Wesen, als die Engel meist dargestellt werden, sind bereits aus den alten Reichen der Ägypter, Perser und Mesopotamier bekannt. So besitzt die ägyptische Geburts- und Totengöttin Nephthys ebenso Flügel, wie Ishtar, Lillith, Lamassu oder die persische Göttin Anahita.
Die Engel werden bisher meist in 9 Ordnungen unterteilt, die hierarchisch aufgebaut sind. Innerhalb der Gruppe der Alten Wesen, die als Engel bezeichnet werden und die erwähnten neun Ordnungen umfasst, gibt es zudem die unterste Ordnung der eigentlichen Engel.
In allen göttlichen Geistern vorhanden ist jedoch die Dreiheit von Wesen, Macht und Wirksamkeit vorhanden [6].

Sie sind da, seit der Welterschaffung (Hiob 38,7: dort "Gottessöhne" genannt) und im Laufe der ganzen Heilsgeschichte; sie künden von ferne oder von nah das Heil und dienen dem göttlichen Plan, es zu verwirklichen.
Sie schließen das irdische Paradies ab (Gen 3,24), beschützen Lot (Gen 19), retten Hagar und ihr Kind (Gen 21,17), gebieten der Hand Abrahams Einhalt (Gen 22,11), teilen dem Volk das Gesetz mit (Apg 7,53), führen das Gottesvolk (Ex 23,20-23), kündigen Geburten (Ri 13) und Berufungen an (Ri 6,11-24; Jes 6,6) und stehen den Propheten bei (1 Kön 19,5).
Schließlich erscheint der Engel Gabriel, um die Geburt Jesu selbst anzukündigen [8, 332].
Sie beschützen Jesus im Kindesalter (Mt 1,20; 2,13.19), dienen ihm in der Wüste (Mk,12; Mt 4,11), stärken ihn in der Todesangst (Lk 22,43), und sie hätten ihn auch - wie einst Israel - aus der Hand der Feinde retten können (Mt 26,53). Bei der Wiederkunft Christi, die sie ankündigen (Apg 1,10-11) werden sie ihn begleiten und ihm bei seinem Gericht dienen (Mt 13,41; 25,31; Lk 12,8-9) [8, 333 (Auszug)].
"Angele Dei, qui custos es mei,
me, tibi commissum pietate superna,
illumina, custodi, rege et guberna.
Amen."

"Das sind die heiligen Engel Gottes, die zuerst geschaffenen, denen der Herr den Auftrag gab, seine ganze Schöpfung zu fördern, zu ordnen und sie ganz zu beherrschen. .." [7]
Natur der Engel

Engel sind ihrer Natur und ihrem Wesen nach Geister. Sie sind rechtschaffene geistige Wesen, die keinen Körper zu regieren haben [10]. Unsterblich, [8] verfügen sie über übermenschlich hohe Intelligenz [1]. Sie besitzen einen Verstand und einen Willen [8].
Sie sind androgyn, asexuell und besitzen kein eigenes Ego [2].
Engel können nur wahrnehmen, was sie sehen oder was laut gesprochen wird. Im Gegensatz zum Schöpfer, können sie jedoch nicht in die Herzen der Menschen schauen. Im Gebet Salomos heisst es: "[...] denn du, du allein kennst das Herz der Menschenkinder [...]" (2 Chr. 6,30 ELB [3]).
Die Engel selbst wissen um ihre eigenen Kräfte, Erleuchtungen und ihren Staat [6] doch geben sie ihr Wissen nur preis, soweit der Schöpfer selbst ihnen dies aufgetragen hat.
Die Aufgabe der Engel ist es, dem Willen des Schöpfers folgend, seine Botschaften zu überbringen und alle anderen Kreaturen im Sein zu unterstützen. Sie sind zum Schutz der Schöpfung berufen. Dabei verfügen sie über einen eigenen freien Willen. Nicht möglich ist es, die göttliche Energie der Engel zu kontrollieren oder zu mißbrauchen.
Wie alle Geistwesen sind auch die Engel immateriell [8], haben allerdings die Fähigkeit, zeitweise zu materialisieren und für den Menschen sichtbar zu werden.
Ihre materialisierten Erscheinungsformen entsprechen dem menschlichen, sinnlich-geistigen, Erkenntnisvermögen [6] und unterscheiden sich daher in Abhängigkeit von Ort und Zeit.
Horst berichtet von der Vorstellung, dass die "Geister-Rasse" der Engel besonders von den Haaren der Frauen angezogen würde. In 1 Kor. 11,10 heisst es, die Weiber sollten "um der Engel willen ihr Haupt bedecken" [5].
Gefallene Engel
Wie auch die Menschen [Anm. 1] unterzog der Schöpfer die Engel einer Freiheitsprobe (vgl. Dämonen). "Einige" von ihnen fielen danach von Gott ab und existieren fortan als gefallene Engel ..., als Dämonen. Als gefallener Engel gilt Luzifer (Lichtträger), einer der Namen, die oft für Satan verwendet werden.
Der "Sündenfall" besteht in der freien Entscheidung dieser geschaffenen Geister, die Gott und sein Reich von Grund auf und unwiderruflich zurückwiesen. Wegen des unwiderruflichen Charakters ihrer Entscheidung kann die Sünde der Engel nicht vergeben werden. [8]
"Si enim Deus angelis peccantibus non pepercit sed rudentibus inferni detractos in tartarum tradidit in iudicium cruciatos reservari." (2 Petr. 2,4 BSV)
"Denn Gott hat selbst die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont, sondern hat sie mit Ketten der Finsternis in die Hölle gestoßen und übergeben, damit sie für das Gericht festgehalten werden." (2 Petr. 2,4 LU)
Ein weiteres Vorkommnis, das zeigt, dass gefallene Engel, die ihnen vom Schöpfer gegebenen Möglichkeiten missbrauchen, ist die Zeugung der Nephilim. Als solche werden die Nachkommen von Engeln (Wächtern) - zu deren Anführern "Shemichaza", "Baraq'el" und "Azazel" gezählt werden - und Menschenfrauen beschrieben. Die Nephilim (Riesen) werden mit der Sintflut vernichtet, während die Wächter deren Untergang miterleben müssen und bis ans Ende der Zeit gebunden werden.
1. Mose 6 LU 2017
1 Als aber die Menschen sich zu mehren begannen auf Erden und ihnen Töchter geboren wurden,
2 da sahen die Gottessöhne [Anm. 2], wie schön die Töchter der Menschen waren, und nahmen sich zu Frauen, welche sie wollten.
3 Da sprach der Herr: Mein Geist soll nicht immerdar im Menschen walten, denn er ist Fleisch. Ich will ihm als Lebenszeit geben hundertzwanzig Jahre.
4 Es waren Riesen zu den Zeiten und auch danach noch auf Erden. Denn als die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen Kinder gebaren, wurden daraus die Riesen.
Die Namen von "Engeln", die an der Zeugung der Nephilim beteiligt waren, nennt das Buch Henoch.
Nach Horst [5] handelte es sich bei den vorgenannten Bne Elohim bereits um gefallene Geister, die schon auf der Erde lebten, dort jedoch in der Luft umher schwärmten.
Anmerkungen
Anm. 1: Die Freiheits- oder Gehorsamsprobe erwies sich als notwendig, um die Kreatur [gleich ob Mensch oder Engel] an ihre Unzulänglichkeit und Bedürftigkeit zu erinnern (bzw. diese zu belegen).
Anm. 2: Bei den Gottessöhnen handelt es sich um die Engel der Hierarchie der Bne Elohim (benej ha'elohim) der jüdischen Kaballah. Im Buch Henoch u.a. Apokryphen werden die Gottessöhne als Egregoroi (griech. für Wächter) bezeichnet.
Quellen:
[1] Herders Conversations-Lexikon: Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 560
[2] Virtue, Doreen: Alles über Engel
[3] Bibelkommentare.de: Die Schöpfungsordnung Gottes, https://www.bibelkommentare.de/kommentare/k-2526/die-schoepfungsordnung-gottes-1-korinther-11-1-16/vers-4-10 (abgerufen am 09.08.2020)
[4] Seibel, Manuel: Sollte man 1. Korinther 11 auch heute noch wörtlich anwenden? in Bibelpraxis.de, https://www.bibelpraxis.de/index.php?article.1902 (abgerufen am 09.08.2020)
[5] Horst, Georg Conrad: Zauber-Bibliothek oder von Zauberei, Theurgie und Mantik, Zauberern, Hexen, und Hexenprocessen, Dämonen, Gespenstern und Geistererscheinungen. Mainz, 1826
[6] Areopagita, Dionysius (ps.): De caelesti hierarchia, Himmlische Hierarchie, ca. 475, Übersetzer Stiglmayr, Josef, 1911 http://www.unifr.ch/bkv/buch96.htm (abgerufen am 20.11.2020)
[7] Hermas: Der Hirte, 4,1; Übersetzung (a.d. Griechischen): Zeller, Franz, Bibliothek der Kirchenväter, 1. Reihe, Band 35, München 1918
[8] Vatikan: Katechismus der Katholischen Kirche (KKK), RdNr. 328-336, 392ff, 1997 (http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P1H.HTM abgerufen am 03.12.2020)
[9] Verde, Alexander van: Werkzeuge des okkulten Studiums, 2012
[10] Sterzinger, Don Ferdinand: Geister- und Zauberkatechismus, München, Johann Nepomuck Fritz, 1783